Swiss Music Awards feat. usgang.ch

Swiss Music Awards 2011. Viel Gefühl aber wenig Wow-Effekt. (Bild: Thomas Beck)

„Lömmer ois überrasche, oder?“, das waren die weisen Worte unseres Baschi National als er gestern Abend über den roten Teppich im Zürcher Schiffbau stolperte.  Wir schreiben den 3. März 2011 – einer der wichtigsten Abende in der Agenda unserer ABC-Schweizer Prominenz. Die Swiss Music Awards. Wo der Baschi recht hat, hat er recht. So gewann „Chef“ Bligg in beiden nominierten Kategorien einen Steinklotz-Award. „Dä Remady, de chan au en Loser sii.“ Like No Superstar holte der Favorit nur einen Preis nach Hause, obwohl er für drei Auszeichnungen nominiert war. Immerhin.

Der Rote Teppich
Mit den Promis ist das immer so eine Sache. Gekommen sind sie alle. Aber wann? So stand man schön gelassen hinter Mikro und Kamera bis sich der erste Goldständer auf dem roten Teppich platzierte und darauf wartete abgelichtet zu werden. DJ Antoine, Stress, Sarah Meier, Roman Camenzind, ThinkaBelle, die Moderatoren Melanie Winiger und Marco Fritsche, Newcomer und alte Hasen wie Polo Hofer – der Swiss Music Award 2011 hatte sie alle. Auch ein internationales Sternchen aus Schottland fand den Weg nach Zürich. Amy Macdonald, die wie eine Rakete hinter Missen-Mami Karina Berger über den roten Teppich flitzte um dem Schweizer Medien-Rummel zu entgehen. Clever.

Ausser Jubaira, die zur bestangezogensten Frau dieses Abend  gekürt werden sollte, hiess der Künstler-Dresscode wohl eher: weniger ist mehr. Die Musicstar-Geburt Fabienne Louves liess tief Blicken und präsentierte, was Frau diesen Abend nicht nur drüber sondern auch darunter trägt (black is back). Der Remady liess Lack und Leder ganz weg und zeigte mit stolz seine weissen Reebok Sneaker. Billy-Bear Stress montierte Jumbo-Fliege und Polo Hofers Anhang legte sich die CD’s lieber auf den Kopf als in den Player. Star-DJ Mr. Da-Nos liess hören, ob er „Gschwelti“ gern hat, Steffe la Cheffe nahm ihre eigene Kamera mit und Monotales verteilten den Schnaps gleich selbst. Zum Wohle.

Die Award Show
Das Big-Opening wurde dem Rapper Bligg überlassen, der bereits zu Beginn dem Publikum den Mittelfinger entgegenstreckte und den Song Chef zum Besten gab. Wenig verblüffend war es, dass er die heissbegehrten Preise für Best Hit National und Best Urban Album National abstaubte. Immerhin waren seine Dankensreden von konstruktivem Inhalt, was man nicht von allen Ansprachen der Gewinner sagen konnte. Er plädierte für Disziplin bei Newcomerbands, die gegen die Medienflut ankämpfen müssen und sich nicht einfach gottlos ausnehmen lassen dürfen. Bei seinem Statement „will mer viel Arbet id Arbet gsteckt hend“ musste ich dann doch ein wenig schmunzeln. Marco und Melanie führten gelassen durch den Abend, wobei die Audienz schnell checkte, wer die Hosen beim Moderatorenpärchen anhatte (Du darfst stolz auf dein Frauchen sein, Stress).

Standing Ovations gab es aber nur für einen. Steve Lee. „Das isch für dich Steve, wo immer du au bisch“, so die Worte seiner Bandmitglieder als sie den Tribute Award Tränen gerührt entgegen nahmen. Im Allgemeinen triefte der Gala-Event vor Emotionen. Auch Adrian Stern, der für seine Platte Herz den Award Best Album Pop Rock National erhielt, war sichtlich gerührt. Wenn er kein Mann gewesen wäre, hätte er geflennt. 100%.

Zum Schluss wurde unser aller Polo Hofer vom Ex “- ääähhh” Bundesrat Moritz Leuenberger mit dem Preis für sein Lebenswerk geehrt. Das Original (Polo Hofer nicht Moritz) bedankte sich mit seinen Tequila Boys und dem Schweizer Hit-Schlager Kiosk. Somit endeten die Swiss Music Awards 2011 mit einem Shot auf Ex, wenig Wow-Effekt, aber viel Herz und Gefühl.

Alle Fotos der Magic Moments finest du hier.

Hier sind die Gewinner auf einen Blick.

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