Der Zürcher Veranstalter Guri Akyol erzählt von seinen Partys, zu viel Alkohol und Überstunden.

Wer kennt ihn nicht: Guri Akyol, Zürichs stehts gut gelaunten Partyveranstalter. Kaum ein hippes Fest geht in Zürich über die Bühne, ohne dass Guri die Finger im Spiel und den Wodka in den Händen hat. Doch was treibt die türkische Nachteule den Tag durch? Arbeitet der Typ eigentlich für seinen Erfolg? Immerhin haben wir ihm Partyreihen wie Radio Moskau, BOOM und Zürichs Finest zu verdanken. Und nicht zu vergessen sind auch die legendären Grossveranstaltungen wie die Polyparty, die Debunk im Chinagarten und das Oktoberfest in Baden.


Guri, alle kennen dich, aber: Was zur Hölle machst du eigentlich?

Ich bin Zeitungsverteiler! Eigentlich..
Nein, Quatsch: Ich habe eine Firma mit dem Namen hiPeak mit einigen Angestellten die jegliche Art von Events & Marketingkampagnen macht. Nebenbei betreibe ich noch den Club Bling und mache in verschiedenen Städten der Schweiz Clubbing und Firmenanlässe.

Na gut, aber wie würdest du deinen Job denn nennen?
Wie ich ihn nennen würde? Eigentlich „Geniesser“, denn ich liebe meinen Job! Aber auf einer Visitenkarte würde wohl Eventmanager stehen.

Bist du also mit 16 Jahren nach einem Rausch aufgestanden und dachtest: DAS will ich werden? Oder wie kommt man zu so einem Job?
Ha! Obwohl das die Meisten immer denken, ist es in Wirklichkeit nicht so. Ich war schon zu meiner Zeit als Lehrling Veranstalter. Zwar nicht von Nightlife-Events, aber von Reisen. Ich habe eine Lehre bei einem Reiseveranstalter gemacht, da musste ich Ferienpakete zusammenschnüren und durchführen. Einige Jahre darauf durfte ich dann Opern organisieren. Die Bekannteste darunter war wohl die AIDA direkt vor den Pyramiden in Ägypten. Das war circa im Jahre 2001/2002.

Irgendwann fragte mich jemand, ob ich ihm bei einer Party helfen könnte, da ich nun bei organisatorischen Aufgaben ein wenig Ahnung hatte. Ich habe zugesagt und so fing alles an. Danach folgten diverse andere Anfragen und bald schon hatte ich, ohne es zu merken, meine erste Partyreihe am Start!  Es war also alles purer Zufall. Ich hatte nie direkt vor in dieses Business einzusteigen.

Wie sieht denn der Tagesablauf von Guri, dem Eventmanager, aus? Man stellt sich das relativ locker vor, aber da muss auch viel Arbeit dahinter stecken?
Die Meisten denken es sei alles schön und locker, aber leider ist das nicht immer so.

Ich stehe um 8:00  morgens auf, damit ich um 9:00 im Office bin. Dann heisst es zuerst Mails beantworten, kommende Events planen und Aufgaben verteilen.

Nach dem Mittag habe ich meistens Meetings um neue und bestehende Projekte zu besprechen. Die Meetings sind aus gutem Grund immer am Nachmittag: Die meisten anderen Leute im Nightlife Business  stehen nicht so früh auf.

Dann geht‘s meistens wieder zurück ins Büro um Papierarbeiten zu erledigen.  Zwischen 19:00 und 21:00 bin ich wieder zuhause. Danach muss und will ich meistens noch an irgendwelche Aperos oder Events. Zwischen 01:00 und 02:00 bin ich dann mal im Bett und bereit für den nächsten Tag.  An den Wochenenden ist es ein wenig anders, da bin ich doch mehr an irgendwelchen Anlässen als im Büro.
Im Schnitt arbeite ich aber doppelt soviel wie man es bei einem „normalen“ Bürojob tut.

Was sind für dich die Vorteile von deinem Job?
Vorteile sind sicherlich, dass ich nirgends Eintritt bezahlen muss und meistens auch die Drinks auf’s Haus gehen. Ich lerne auch immer wieder aussergewöhnliche Leute kennen. Aber der Vorteil, der mir persönlich am meisten was bringt, ist dass ich ständig neue interessante Dinge erlebe und mich auch kreativ entfalten kann. Ich kann das machen, was mir Spass macht!

Und was sind die Nachteile?
Ich habe keine fixen Arbeitszeiten. Wenn es sein muss, bin ich auch schnell mal bis zu 30 oder 40 Stunden am Stück auf den Beinen, vor allem bei Grossanlässen. So ergibt sich wenig Schlaf, viel Lärm (ich höre schlechter als früher), ein ungesundes Leben und hin und wieder zuviel Alkohol.

Es gibt in Zürich unzählige Parties, wieso denkst du haben ausgerechnet deine Erfolg?
Das ist eine schwierige Frage, welche eigentlich auch nur meine Gäste beantworten können. Denn ohne sie gäbe es auch keine erfolgreichen Events.

Was rätst du aufstrebenden jungen „Eventmanagern“?

All or nothing! Wenn einem klar wird, dass es der richtige Job für einen ist, dann soll man auch 200% reinstecken und es durchziehen. Und ganz wichtig: nicht auf dummes Geschwätz hören, denn es wird immer geredet!

Nützliche Infos rund ums Thema Job & Karriere gibt’s auf Jobwinner.ch!

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