Tumen – In 10 Jahren bin ich Schweizer Rapper. Das ist mein Ziel.

Tumen ist auf der Überholspur. Im Dezember kommt seine erste Debütplatte auf den Markt. Ich traf den jungen Musiker auf ein kleines Stelldichein. Von 2men zu Tumen, von Eko Fresh zu Lil Wayne und von Tattoos zum Beziehungsstatus. Tumen packt aus.


Interview mit Tumen – 19 Fragen. 19 Antworten.

Wieso nennst du dich Tumen?
Ich nenne mich schon lange so. Im Allgemeinen war es ein sehr spontaner Einfall, da ich einfach einen zweiten Namen gebraucht hatte. Ich war gerade mal 12 Jahre alt und naiv. Zu dieser Zeit habe ich Tumen sogar noch mit einem 2 geschrieben (2men). Mittlerweile habe ich aber die Schreibweise geändert, da es meiner Ansicht nach auch zu Amerikanisch rüber kommt.

Also im eigentlichen ist der Name Tumen ein Gäg, der einfach mal so schnell entstanden ist?
Genau, eigentlich schon. Da aber mittlerweile bereits ein paar Platten produziert wurden und Tumen auch in den Medien diskutiert wird, wäre es nicht von Vorteil meinen Künstlernamen zu ändern.

Wieso rappst du überhaupt und wie kam es dazu?
Im gross und ganzen eine sehr klassische Geschichte. Ein Junge aus meiner früheren Klasse rappte. Er war ein guter Freund, dunkelhäutig, die wissen nun mal besser wie es geht. Durch ihn kam ich zum rappen. Eigentlich sehr unspektakulär (lacht).

Du hast keine Lehre begonnen, ja? Du wusstest schon immer, rappen ist das einzige, was ich will.
Nein, das stimmt nicht ganz. Ich komme gerade von der Arbeit. Ich mache eine KV- Lehre und bin im dritten Lehrjahr. Im Sommer bin ich fertig. Aber klar würde ich gerne als Musiker durchstarten.

Die KV- Lehre ist also dein Plan-B, right?
Genau. Ich weiss es wäre dumm nach der Lehre nur auf Musik zu setzten. Arbeiten muss sein. Dennoch muss es genügend Platz für Musik haben.

Hat Tumen ein musikalisches Vorbild?
Lil Wayne gefällt mir persönlich sehr gut. Wenn ich an die Schweizer Musik Szene denke, dann gefällt mir zB. Bligg. Nicht wegen seinem Stil. Aber er kommt aus einem ähnlichen Umfeld wie ich. So wie ich mit Tibner zusammengearbeitet habe für das Album, produzierte auch Bligg früher seine CDs mit ihm. Das gleiche Spiel mit Gleiszwei und Stern Eis. Bligg hat mit Gleiszwei und Stern Eis Musik gemacht, sowie ich heute. Ich sehe Bligg soweit als Vorbild, weil er es weit gebracht hat, einen Traum hatte, den er verwirklicht hat.

Was war bis jetzt der schönste Moment in deiner Musik Karriere?
Cool war auf jeden Fall, als ich mit 14 das erste Mal in der 20min war. Am nächsten Tag war mein Telefon andauernd am klingeln, weil plötzlich Radiosender etc. an mir Interesse zeigten. Mit gerade mal 14. Das war schon krass. Aber auch die Auftritte mit Gleiszwei behalte ich in guter Erinnerung. Einmal trat ich bei ihrer Plattentaufe in der roten Fabrik auf. Ein weiteres Highlight mit Gleiszwei war der Auftritt am Openair in Baar vor ungefähr 4 Jahren vor einem riesigen Publikum. In diesem Alter in der Schweiz bereits solch grosse Dinge zu erleben in diesem Ausmass sind allgemein sehr schöne und coole Momente.

Hast du manchmal Lampenfieber?
Na klar. Das gehört dazu. Es würde was falsch laufen, wenn man nicht nervös wäre.

Kommen wir auf dein neues Album „Futurama“ zu sprechen. Wie entstanden die Songs für die Platte?
Klar, für euch ist es eine neue Platte. Dieses Album hat aber (für mich zumindest) auch noch alte Songs drauf, die ich bereits vor 2 Jahren aufgenommen habe. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dieses Jahr gar keinen neuen Song mehr aufgenommen. Wir haben wirklich nur noch am Sound rumgefeilt. Zum Texten selbst kann ich sagen, es gibt Songs, die schreibe ich einfach so, ohne Beat. Bei anderen ist genau die Melodie die Basis für den Text. Man fühlt sich in den Beat rein und so entsteht dann schlussendlich der Text.

Sind die Texte sehr persönlich?
Es hat viele persönliche Sachen auf der Disc. Klar.

Ist das nicht komisch, wenn fremde Leute erfahren und mithören können, was dich in deinem Leben berührt und geprägt hat?
Ich drücke meine Gefühle lieber in Songs aus, wie das ich persönliche Sachen mit jemandem berede.

Du hast bereits mit vielen Künstlern zusammen gearbeitet. Auf „Futurama“ kann man dich unteranderem mit EKO FRESH zusammen hören. Wie war die Zusammenarbeit mit EKO?
Ich kannte ihn natürlich schon früher, aber nur von CDs und Tracks . Die Zusammenarbeit mit EKO FRESH war ein Highlight für mich. Das Lied („Ich bleib True“), welches ich mit ihm aufgenommen habe entstand bereits 2008. Für ihn war das natürlich nur ein Projekt unter vielen. Für mich war es total cool.

Wieso rappst du auf Schweizerdeutsch und nicht auf Englisch?
Um es so auszudrücken wie es Gleiszwei bereits gesagt hat:   Weil es sich nun mal am Besten in der Muttersprache anhört. Ich denke, wenn man den Lyrics in eine andre Sprache übersetzt, ist es nicht mehr dasselbe. Ich weiss, man soll niemals nie sagen, aber ich bleibe beim Schweizerdeutsch.

Was machst du am Wochenende. Wo kann man dich antreffen?
Im Ausgang weniger. Es kommt schon mal vor, aber die Afterparties nach den Auftritten sind für mich Ausgang. Ich hatte sehr viele Auftritte in der letzten Zeit. Meistens war ich am Wochenende im Studio, zuhause am Musik machen oder dann bei meinen Freunden.

Wie man auf dem CD Cover erkennen kann – Du bist tätowiert. Wie viele Tattoos hast du insgesamt?
Es sind 5.

Wo sind sie an deinem Körper und was bedeuten sie?
Also, am Hals habe ich mein Künstler Logo tätowiert. Auf dem rechten Unterarm stehen vier chinesische Zeichen. Sie bedeuten: Träume werden wahr. Auf der linken Hand steht mein Jahrgang. 92. Dann habe ich noch eins im Leistenbereich. Dort steht Music, verziert. Zum Schluss habe ich auf meiner Brust Niente è per sempre (Nichts ist für immer) tätowiert.

Hast du eine Freundin?
Nein, ich habe keine Freundin. Ich bin seit einem Jahr Single. Ich habe 4 Jahre lang eine Beziehung gehabt, welche mit 17 in die Brüche ging. Es war hart. Ich habe dieser Zeit auch einen Song gewidmet. Er heisst: „Und jetzt isch Schluss“.

Zur letzten Frage. Tumen in 10 Jahren. Wo siehst du dich in Zukunft?
Klar, Musik wird immer noch ein grosser Bestandteil meines Lebens sein. Ob ich das Rappen zum Beruf machen werde. Wer weiss. Aber ich könnte es mir gut vorstellen. Sagen wir ganz frech, in 10 Jahren bin ich vollberuflicher Schweizer Rapper. Ja, das ist mein Ziel.


Mehr von Tumen und seiner neuen Platte ” Futurama”, welche ab Dezember im Handel erhältlich ist,  gibt es auf www.gleismusic.ch

Tumen – Und jetzt isch Schluss

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