The pills won’t help them now!

Nach drei Jahren musikalischer Absenz und einem überbrückenden Album mit remastered Songs, kehren die Chemical Brothers mit dem heiss erwarteten neuen Longplayer Further zurück auf die Festivalbühnen der Welt. Wer die beiden “Brüder” schonmal live erlebt hat, darf neben einer fulminanten visualgespickten und mit neuster Technologie produzierten Bühnenshow auch den entsprechend packenden Soundtrack dazu erwarten. Die grosse Euphorie bleibt dieses Mal aber leider aus.

Diejenigen, die ein abwechslungsreiches Chemical Brothers Album mit spannenden Gast-Sängern, epischen Highlights und kreativen Ausbrüchen erwartet haben,  werden sich dieses Mal leider nicht ganz in den Tracks finden. Der Opener Snow mit lieblichem Frauengesang lässt auf vieles hoffen, doch bereits bei der aktuellen Single-Auskopplung Escape Velocity flaut die Euphorie etwas ab. In 11 Minuten Spieldauer dürfte Mann und Frau doch etwas mehr, sich aufbauendes erwarten, als die sich ewig wiederholende beliebige Klangkulisse. Seit Surface To Air wissen wir, welche Gefühle die zwei Klangvirtuosen herauszukitzeln vermögen. Die akustische Reise geht mit Another World und Dissolve belanglos weiter, wird mit Horse Power glücklicherweise etwas technoider, verfällt mit Swoon aber erneut in eine leichte Lethargie.

Wer bis dahin genug Ausdauer hat, wird aber zum Schluss mit K+D+B trotzdem belohnt. Ein erfrischend rockig elektronischer Track, der analoge Schlagzeugsamples gekonnt in die elektronische Kulisse einbindet. Alles in allem ein bescheidenes Fazit. Einzig wer das Album mit dem Bonus-Track Don’t Think besitzt, kommt nochmal in den Genuss von einer ganz neuen Indierock getriebenen Seite der Brothers. Trotz allem und einem nicht ganz gelungenen Further, kann man für die Live-Auftritte im kommenden Festivalsommer nur eine absolute Hingeh-Pflicht aussprechen. Live sind die Beiden nach wie vor ein Phänomen und die Must-Klassiker finden sich versöhnender Weise in den meisten Live-Sets wieder.

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Trotz fehlenden Lovesongs lässt Semantiks “Molotow” Herzen höher schlagen.

Wenn jemand mit den Worten „Das Album ist straight Rap und wenn du HipHop nicht magst, wirst du das Album auch nicht verstehen!“ sein Werk in die Nation rausschickt, fühle ich mich nicht direkt angesprochen.

Aber genau so hat’s der 31-jährige Semantik getan. Und nun liegt „Molotow“ auf meinem Schreibtisch. Frisch signiert von besagtem Rapper und mit den Worten „gueti Pörz“ für mich angereichert. Danke.

Ich versuche mich also mental so HipHop wie möglich zu fühlen (Hey, ich besitze immerhin eine LL Cool J Scheibe!) drücke play und höre das Album den ganzen Vormittag rauf und runter, bis mein Chef fragt, ob ich einen Schaden habe.

Als erstes möchte ich das Wort an Semantik richten: Mann, wieso hat’s da keine Lovesongs drauf?

Ihr sollt an dieser Stelle nämlich wissen, Semantik ist ein durch und durch charmanter Typ, von dem man eigentlich gerne ein bisschen Liebesgeflüster durch die Boxen hören möchte. Aber nein, der Zürcher hält’s recht taff und unromantisch. Definitiv kein Anwärter für eine Slowjam Compilation. Höchstens bei Track 10 „Züri Slang Matador“ wird einem ein bisschen warm ums Herz, aber das liegt weniger an den Lyrics und mehr an den Gesangseinlagen.

Aber die fehlenden Liebesnummern sind auch das Einzige, was man hier (als Frau) bemängeln darf. Und dies sei gesagt von jemandem der seit 2000 jedes Album liebend gerne in der Luft zerreisst.

Während man sich für andere Rapper, die trotz Haus in Küsnacht auf Strasse machen, fremdschämt, zweifelt man an der Wahrheit von „Molotow“ keine Sekunde. Von Track 1 „Tinnitus“ über Track 9 „Wer ich bin“ (mit dem wohl geilsten Anfang überhaupt), bis zu Track 12 „Ich  will“ (meinem persönlichen Favorit) bleibt der Broken Mental Junge authentisch.

Und so muss ich zum Schluss den Worten von Semantik doch widersprechen: Auch wenn man nun nicht der allergrösste HipHop Liebhaber ist, kann „Molotow“ einen überzeugen. Denn in den dunklen Zeiten von Plastik Klängen, in der mehr Liebe für Geld als für pure Seelenlieder vorhanden ist, freut sich jeder Musikliebhaber über ein Stück Wahrheit für die Ohren. Und Semantik gibt uns diese von Herzen.

Molotow. Ab heute im Handel erhältlich.

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Einen Vorgschmack gibt’s hier: www. soundcloud.com und mehr Infos auf: www.semantik.ch

Talib Kweli & Hi-Tek – Revolutions Per Minute

Hip Hop vom feinsten. Es ist das siebte Album vom amerikanischen Rapper Talib Kweli. Wie auch auf seinen bisherigen Alben zeigt sich Talib Kweli wieder einmal von seiner besten Seite und beweist, dass er immer noch einer der Chief’s vom Hip Hop ist. Die Versüssungen sind ganz klar die Features mit grossen Namen aus der Hip Hop Szene, wie Mos Def zum Beispiel.

Chilliger kann es einfach nicht beginnen. Mit einem Rhythmus, bei dem man sich einfach gehen lässt, wird ganz klar erklärt, wieso es ein Muss ist, diese CD zu erwerben. Und in diesem Chill-Style geht’s auch weiter. „City Playgrounds“ heisst es und mit diesem Song will man nur noch auf einer langen Landstrasse gemütlich Gas geben, mit dem Auto. „Back again“ ist das dritte Lied auf dem Album, bei dem Talib Kweli’s Rap begleitet wird mit dem Gesang von Res im Chorus. Und schon wieder ein klasse Feature, diesmal zwischen Bun B und Talib. Im Song „Strangers (Paranoid)“ zeigen diese zwei Herren, dass sie auch ganz ohne weibliche Begleitung einen Ohrenwurm-Refrain kreieren können. „In this world“ nennt sich der nächste Hit und man wird eingeführt in die Welt von Talib Kweli. „I love you baby, I’ll treat you right…“ so beginnt der Song „Got Work“ und was anfangs wie eine Art Liebessong rüberkommt, zeigt schlussendlich ganz klar, dass Geld nicht alles ist im Leben. Das nächste Lied ist wohl eines der bekanntesten auf dem Album. Das Feature mit der stimmstarken Estelle, dass den Namen „Midnight Hour“ trägt. Zur Abwechslung ist dieses Lied eher funky und ruft zum tanzen auf. Die nächsten zwei Songs sind Hip Hop Deluxe. Mit ausdrucksstarkem Text ist Talib Kweli in „Lifting off“ und „In the red“ genau in seinem Element. Der elfte Song auf der CD braucht sogar ein Intro ein „Black Gold Intro“ um es besser auszudrücken. Es handelt sich um „Ballad of the Black Gold“. Das Ganze ist vielleicht nicht eine Ballade wie man es kennt, doch auch diesmal kommt man, mit dem Songtext, auf feinsten Hip Hop. Grössen wie Mos Def, Jay Electronica oder auch J.Cole schmücken das nächste Lied. „Just begun“ heisst es und ob das wohl indirekt dafür gilt, dass diese Herren in Zukunft öfters zusammen arbeiten werden? Wir lassen uns überraschen. „Long Hot Summer“, ach ja das wünscht sich doch ein jeder und gerade dieses Lied macht die langen, heissen Sommertage gemütlicher als nie zuvor. Für das nächste Highlight holt sich Talib Kweli Hilfe von Chester French. Auch diesmal ist das Feature, „Get loose“ eher funkier. „So good“, so fühlt sich Talib Kweli bei diesem Lied. Das Ende vom Album naht, das dachten sich sicher auch Talib Kweli und Hi-Tek und so haben sie, vor dem Outro, noch den Song „Ends“ aufgenommen. Auch diesmal als Abschluss gibt es ein Feature, diesmal mit Bilal, der mit seiner feinen Stimme den ganzen Song souliger macht. Nun ist die knappe Stunde schon fast vorbei. Die CD hört genau so chillig auf, wie sie angefangen hat. Mit dem Lied „My Life(Outro)“ befindet man sich wieder auf der langen Landstrasse und verschwindet immer wie mehr im Horizont.

Jeder der sich gerne nach hinten lehnt und gemütlichen Sound hören will, sollte diese CD erwerben. Es ist weder eine CD um abzugehen auf der Tanzfläche, noch eine um mitzuweinen bei jedem Lied. Man geniesst einfach eine Stunde voller Ruhe und denkt nicht mehr über den alltäglichen Stress nach. Talib Kweli und Hi-Tek, der unter anderem all diese Kunstwerke auf dem Album produziert hat, zeigen mit ihrer zweiten CD, dass auf der Welt nicht nur Gangsta Rap existiert.

ReflectionEternal

Blacksmith.com

“The girl said she was eighteen” Eine Musikexplosion die den Groove verspricht!

Alle Firmen der Welt sollten sich ein Vorbild an uns nehmen. Heute betreiben Marketingmanager Fabian und Redaktions Praktikantin Janine (ich!) ein bisschen bonding. Und so erstellen wir in diesem Augenblick eine Playlist, damit wir den ganzen Tag den Groove haben.

Unsere Geschmäcker könnten nicht weiter voneinander entfernt sein. Er hat alle O.C. California Soundtracks CDs zuhause. Er ist 27! Und ich schlafe in Bruce Springsteen und Temptations T-Shirts. Ich bin 21! Verkehrte Welt.
Weil er nunmal der Chef ist, sind 2/3 der Songs von ihm, aber ich hole diesen Unterschied mit legendären Live Versionen von den Stones wieder auf!


Natürlich wollen wir euch diese Musikexplosion nicht vorenthalten und präsentieren voller Stolz die 54 Songs des Tages!

Ich bin mir ziemlich sicher, man kann erkennen welche Songs von wem sind (ausser Nsync, die gehören zu mir!)

Gioia auf Promotour: Hinter den Kulissen!

Unsere Schätzis von Students.ch TV waren mit Newcomerin Gioia unterwegs auf Promotour für ihr Debütalbum “Lady Sunrain”. Guckt hinter die Kulissen und schaut wie Gioia in den Studios von Radio Energy, Zürisee & Co. Interviews gibt und ihre Songs live performt!

HIER geht’s zum Video!

Wir sind Helden: “Bring mich nach Zürich!”

Das wir dein Helden-Herbst: Wir sind Helden kommen zurück mit neuem Album und Konzerten – unter anderem auch in Zürich. usgang.ch verlost zu einem späteren Zeitpunkt Tickets für die Show.

Guten Tag! Beinahe zwei Jahre sind vergangen, seit Wir sind Helden das letzte Mal die Bühne betreten haben – jetzt meldet sich die Band “mit Augenringen, die hinten am Kopf wieder rauskommen, aber hoch motiviert” aus der Pause zurück. Auf ihrer Homepage schreibt die Band “Die letzten zwei Jahre haben wir uns hauptsächlich auf die Reproduktion konzentriert – jetzt wenden wir uns wieder der Produktion zu.” Nachdem Judith Holofernes und Pola Roy im Juli ihr zweites Kind bekommen haben und auch Jean-Michel Tourette im November zum ersten Mal Vater geworden ist, geht die Band jetzt mit einem “erstaunlich großen Stapel neuer Lieder unter dem Arm” ins Studio, um im Herbst dann eine neue Platte rauszubringen. Auch dieses Mal seien keine Kinderlieder zu erwarten, versichert die Band: “Keine Angst. Zwischen Windelnwechseln und Baby-Sumo-Ring-Kursen haben wir genug Zeit gefunden, obskure zu Musik hören und das ein oder andere unbrauchbare Instrument zu erlernen”.

Im August, so freut man sich, werden dann schon erste Festivals gespielt – “sofern sich ein Bus auftreiben lässt, der groß genug für uns alle ist”. Nach den Festivals ziehen die Helden weiter nach Zürich: Am 16. November 2010 präsentieren sie ihr neues Material im Kaufleuten in Zürich

Eine Liveshow, die man also auf keinen Fall verpassen sollte: Jónsi im Kaufleuten.

“Jeder in der Band bekommt gerade Babies”. Soviel also zu den Gerüchten, dass Sigur Rós in diesem Jahr noch eine neue Platte veröffentlichen. Die Isländer lassen sich Zeit. Die Pause kommt allen zugute, musikalisch vor allem Sänger Jónsi. Im Juli 2009 veröffentlichte er das Debütalbum Riceboy Sleeps, welches er mit seinem Lebenspartner Alex Somers aufgenommen hatte. Die Kritiken waren durchwegs positiv. Zwar ist es enorm schwierig, Jónsi von Sigur Rós zu unterscheiden, da die Stimme automatisch immer der isländischen Band zugeordnet wird. Im April 2010 legte der sympathische Sänger nun sein erstes Soloalbum Go vor.

Auch ohne seine drei Bandkumpels oder seinen Lebenspartner braucht sich Jónsi nicht zu verstecken. Go ist ein grandioses Album geworden, das musikalisch zwar immer mal wieder an Sigur Rós erinnert, aber alles in allem deutlich leichter und weniger schwermütig daherkommt. Jónsi zeigt sich hier von seiner verspielten Seite, man hört, dass lange am Sound herumgetüffelt wurde. Während Sigur-Rós-Songs teilweise sehr melancholisch daherkommen, tönt Jónsis Album einiges fröhlicher und euphorischer.

Für die Tournee hat Jónsi 59 Productions an Bord geholt, die sich für das Setdesign verantwortlich zeichnen. Die kanadische Presse schrieb über die Show: “Die Bandmitglieder kommen im Dunkel der Nachtauf die Bühne. Eulen fliegen und Wölfe jagen Rehe. Scheinwerfer leiten uns in den nächsten Song und offenbaren die Überreste eines zerstörten Hauses im Herzen eines Waldes. Jónsi selbst, ganz in Weiss gekleidet und in fedrige Lumpen gehüllt wird vor farbiger Hintergrundbeleuchtung perfekt in Szene gesetzt wie eine Blüte. Trillerpfeifen und Wolfgeheul erzeugen das Echo eines sanft zerfallenden Hauses, und nach und nach entfaltet sich etwas Warmes und Helles in Deinem Bauch, je mehr Du Teil der Show wirst.” Eine Liveshow, die man also auf keinen Fall verpassen sollte.

Tickets gibt es hier.

Veranstalter: Abart, Takk und Kaufleuten

Jónsi: Jónsi Official

Eine nicht ganz normale Band ist bereit das Volkshaus zu rocken!

Mit den Deftones kommt eine der innovativsten Bands des modernen Rocks zu uns nach Zürich!

Mit ihrem sechsten Studioalbum „Diamond Eyes“ erschufen die vier Amerikaner ein Werk, so gut wie eine Schalplatte der „guten alten Zeiten“. Jeder Song hat seine Bedeutung und jeder seinen Platz. Kein Ipod skipping, nein. Ein gesamt Werk, genau so wie’s sein soll.

„Schön”, so bezeichnet Deftones-Sänger und Gitarrist Chino Moreno das neue Album . „Wir haben keine Probleme damit, schön zu sein.” Naja, „schön“ ist ein Begriff, den kaum eine normale Rockband mit harten Riffs benutzen würde, aber letztlich sind die Deftones ja auch keine ‚normale’ Hardrock-Band.

Und eben diese nicht ganz so normale Rockband beehrt das Zürcher Volkshaus am 23. Juni dieses wunderschönen Jahres. Man kann sich also auf ein energiegeladenes Konzert freuen, von Musikern, die noch etwas von ihrer Sache verstehen.

Bei uns gibt’s 2×1 Tickets zu gewinnen! Versuche dein Glück HIER und sonst gibt’s natürlich auch noch bei Ticketcorner.com Karten.

Ort: Volkshaus, Zürich  Datum: 23. Juni 2010 20:00

Mehr zur Band gibt’s auf: Deftones.com

Blumentopf öffnen sich mit “WIR” neuen Welten!

Rechtzeitig zum 18-jährigen Jubiläum veröffentlichen die fünf Münchner von Blumentopf ihr sechstes Album Wir. Nach vierjähriger Pause sind Blumentopf da angelangt, wo man sie haben möchte. Zwar machen sie immer noch ihren unverkennbaren Hip-Hop, vor allem textlich öffnen sich aber neue Welten.

Beziehungen, Nostalgie und Lügen sind nur drei von vielen Themen, welche Blumentopf ansprechen. Die Songs sind rockig und werden unterstützt von krachenden Rockgitarren und lauten Drums. „Rotziger und trotziger, aufs Wesentliche beschränkt, denn HipHop ist doch vor allem das: Aus einfachen Mitteln viel machen.“ So beschreibt Rapper Schu den Sound. Dass der Sound zeitweise an Run DMC oder an die Beastie Boys erinnert, ist gewollt.

Highlights sind der Opener SystemFuck, das fettesbrotesque Wir, SoLaLa, Hunger, Fenster zum Berg und das groovige Sie tanzt die Nächte durch.

Ab Sonntag, 13. Juni 2010, wenn für die deutsche Nationalmannschaft die Fussball-WM beginnt, sind auch Blumentopf wieder mit von der Partie. Nach jedem Spiel kommentieren die fünf Jungs das Spielgeschehen in einer RAPortage.

Die Band wird am 15. August 2010 am Heitere Open Air in Zofingen auftreten.

Das Album ist im Handel erhältlich.

Stolze Open Air: Wetter-Jackpot geknackt!

Besser kann das Wetter nicht sein. Zwei Tage lang sommerliche Temperaturen, strahlend blauer Himmel und massenhaft Sonne. Das Stolze Open Air hat den Wetterjackpot geknackt. Allerdings hat die Sonne dem charismatischen Festival nur noch das sprichwörtliche „I-Tüpfli“ aufgesetzt.

Eigentlich darf man das Stolze als grosses Familienfest bezeichnen. Da tollen Kinder im Sand während ihre Eltern gemütlich im Gras liegen und sich die Sonne auf den entspannten Pelz scheinen lassen. Es wird gerannt, geschwatzt, Fussball gespielt und keiner stört sich am Gegenüber. Die Luft ist schwanger von kunterbunten Gerüchen aus aller Herren Länder. Chinesisches Essen, verschiedene Würste, Reis, Pommes Frites, da findet jede hungrige Seele nach was der knurrende Magen ruft. Und zum Dessert kann man sich als Krönung einen selbstgebackenen Muffin gönnen. Ja, wo es so friedlich ist, da verweilen die Leute gerne. Der Zuschauerrekord dürfte wohl erneut gebrochen worden sein. Und der gemeinsame Nenner hinter all den Eindrücken ist die Musik.

My Heart belongs to Cecilia Winter hatten den undankbarsten Job. Als erster Act des Festivals mussten sie bei Tageslicht auf die Bühne treten. Das hielt sie aber nicht davon ab, eine überzeugende Show zu zeigen. Eher im Gegenteil. Sänger Thom Luz erklärte später im Students-Interview, sie hätten sich sehr darüber gefreut, dass die Sonne sich gezeigt habe. Cecilia Winter mussten vor relativ wenigen Leuten spielen, da sie den frühesten Slot erwischten, so war auch die Stimmung etwas verhalten. Im Laufe des Abends füllte sich das Gelände aber noch und als The Clowns das letzte Konzert des Freitags eröffneten, war die Wiese sehr gut gefüllt. The Clowns wurden dann ihrem Ruf als berauschende Liveband gerecht und beendeten den Freitag würdig.

Kaum zu glauben, aber der Samstag war noch schöner, noch wärmer, vielleicht auch noch sonniger und machte dort weiter, wo der Freitag begonnen hatte. Beste Bedingungen also für einen Guerilla-Gig. Das sagten sich die Jungs von Electronical Suicide und enterten kurzerhand mitsamt Equipement den Turm auf dem kleinen Spielplatz am Rande der Wiese. Den 30-minütigen (halb)spontanen Gig darf die Band sicher als Erfolg verbuchen, jedenfalls hatten die Leute offensichtlich Spass am Punkkonzert auf dem Spielplatz. Danach übernahmen Flowin Immo und sein Team Terrible die Bühne. Der vielseitige, von Old School bis Mozart beeinflusste Hip Hop des Wahlberliners passte wie die Faust aufs Auge zum Sommertag. „Geht es euch gut auf der stolzen Wiese?“ wollte Flowin Immo wissen und benutzte dabei gleich das Wort des Wochenendes: Stolz.

Auf das Stolze 2010 darf das OK ruhig STOLZ sein. Das familiäre Open Air wurde zum angenehmen Happening mitten in Zürich und wo man auch hinschaute, blickte man in zufriedene Gesichter. Als schon tief in der Nacht, kurz nach dem letzten Höhepunkt, den C. Gibbs Review markierten, die Lichter und Verstärker auf Standby geschaltet wurden, verschwanden die Besucher gemächlich in die warme Sommernacht und der erste Höhepunkt im diesjährigen Festivalsommer war Geschichte.

Booka Shade – More!

Walter Merzinger und Arno Kammermeier machen seit der Gründung 1990 House und Electro vom Feinsten. Jetzt 2010 treffen Sie genau den Nerv der Zeit: MORE!

Heisst die neue Scheibe und damit erfüllen sich auch alle unsere Träume!Mit The Sun And The Neon Light im 2008 veröffentlichten Sie Ihr letztes Album mit Outskirts und Single City produzierten Sie Hits welche noch in guter Erinnerung sind.

Beim Durchlesen des Covers fällt zuerst der Track Divine auf: Eine Kollaboration mit niemanden geringeren als dem Zürich Duo Yello. Dieter Meier mit seiner markanten Stimme und Sprechgesang passt gut zur Soundlandschaft von Booka Shade.

More als Gesamtwerk funktioniert in keinem Club… Die Lieder haben Atmosphäre, tolle Melodien und kurze Bassdrums. Jedoch fehlt Ihnen der dunkle, peitschende Beat um die Bühne zu erobern.

Regenerate ist im Aufbau her das einzige Stück welches ein Knaller auf der Tanzfläche werden könnte.

Lars Dietrich bringt mit gutem schlechten Englisch das Kaufleuten zum lachen.

Für Bürger Lars Dietrich erfüllt sich nach der deutschen Wiedervereinigung ein Kindheitstraum:

Er wird als Rapper zum Star. Im Westfernsehen entdeckte er 1983 den neuesten Trend aus den USA – Breakdance. Doch wer im real existierenden Sozialismus so cool sein will wie die Breakdancer aus dem kapitalistischen Westen, muss kreativ mit dem Mangel und den allgegenwärtigen Regeln umgehen.

Und auf Lars warten noch ganz andere Herausforderungen: Das Unverständnis der Omas, die Verpflichtungen in der Schule und bei der FDJ – und nicht zuletzt die englische Sprache.

Charmant bringt er seine Geschichten auf die Bühne, inklusive Tonbeispielen von den ersten Rapversuchen in etwas ähnlichem wie «Englisch» und mit etwas Glück gibt es sogar eine Kostprobe «Breeek Dance».

Bei uns gibt’s 3×2 Tickets zu gewinnen! Schick bis Montag 15:00 deinen Namen (und den deiner Begleitung) an redaktion@usgang.ch und du bist dabei!

Türöffnung: 19.00 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr

Weitere Infos:
www.buergerlarsdietrich.de