2011 war wirklich Scheisse.

So viele Kilos verlieren, damit man wieder in die Hose passt, welche beim Kauf bereits 2 Nummern zu klein gewesen war. Verfehlt. Zigarette gegen Apfel tauschen. Verfehlt. Belangloses Rumknutschen aus dem Leben streichen. Verfehlt. Alkohol reduzieren. Ein ganz schlechtes Thema. Mehr Familienbesuche abstatten, auch morgens die Zähne putzen, die Katze regelmässig füttern, immer rechtzeitig OB’s kaufen und sich endlich wirklich für Politik interessieren. Das ganze Programm mit der NZZ zum Frühstück, den Abstimmungszetteln am Wochenende und der Abendlektüre vor dem zu Bett gehen. Achja, die Beine wollte man sich auch öfters vor dem Clubbesuch rasieren. Verfehlt. Geschweige den die restlich behaarten Stellen am Körper. Ja, die Vorsätze vom letzten Jahr sind genau so schnell verschwunden wie dreckige Socken und der Satz: „Ich liebe dich.“ Scheiss doch drauf. Dafür hat man im Jahr andere Dinge getan, die gut waren. Nichtige Sachen. Wie spontan sein. Sich ab und zu auch mal selbst lieben und dabei ohne schlechtes Gewissen an verschiedene Menschen denken. Wen interessierts schon. Das ist etwa das Gleiche wie mit den Zeugnissen aus der 6. Klasse. Man lebt ja doch nur einmal. Wann hat man das letzte Mal jemanden angelächelt? Einfach so. Weils halt gut tut. Wenn nicht einem selbst, dann dem anderen. Nett “Hallo” sagen. Pünktlich sein. Jemandem die Türe aufhalten. Einem Freund in Nöten helfen. Einer Frau in Nöten helfen. Einem Typen in Nöten helfen. Von mir aus der ganzen Welt in Nöten helfen! (Das Leben beginnt beim Flaschen sortieren). Die Schnecke auf dem Trottoire für einmal nicht übersehen, dem Nachbarn winken und nicht Arschloch denken. Eigentlich ist gar nicht so viel Schlechtes passiert 2011. Sieht man von den nächtlichen Betrübnissen seiner selbst ab, den Polizeiverfolgungen und einem kleinen Missgeschick im Tram ohne BH. Mit geht es nämlich nicht besser. Hätte mich heute fast umgebracht, weil ich einen trug. Natürlichkeit ist also die Devise fürs 2012 und einfach alles so hängen lassen, wie es hängen sollte. Dinge akzeptieren, die man sowieso nicht ändern kann, auch das ist was Erstrebenswertes. Betrunken und unter der Woche sowie samstags bin ich Single. Nüchtern und sonntags such ich immer noch meinen Prince Charming. Das hab ich mittlerweile akzeptiert. Und die meisten Dinge passieren sowieso, weil sie einfach passieren müssen. Nicht, dass man sich nicht für seine Tore im Leben einsetzen soll. Aber alleine spielen ist schwierig. Und macht keinen Spass. Als Abschluss kann man sagen: Es war mit all den Momenten Scheiss Vater, Scheiss Schwester, Scheiss Staubsauger, Scheiss Tod, Scheiss Leben, Scheiss Autofahrer, Scheiss Ökos, Scheiss Männer, Scheiss Frauen, Scheiss Steuern, Scheiss Velo, Scheiss Job, Scheiss Kreditkarten und Verkäufer,  Scheiss Gaddafi, Scheiss Liebe, Scheiss Pizza, Scheiss Sommer, Scheiss Kinder, Scheiss Heizung, Scheiss Regen, Scheiss Bieber, Scheiss Musik, selbst Scheiss ICH irgendwie doch ein gutes Jahr. Oder war wirklich alles so schlimm? Egal.

2012 wird besser.

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