Gekaufte DJ-Karrieren

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Die Globalisierung macht auch vor der elektronischen Musik nicht Halt. EDM ist zum Kassenschlager geworden, nur noch wenig wird dem Zufall überlassen. Money roules the world.

Dass hinter berühmten DJ-Namen oft geniale Produzenten stecken, ist kein Geheimnis. Mad Mark tüftelt für Antoine, die ersten David Guetta-Hits stammen aus den Fingern von Produzentengenie Joachim Garraud, Martin Buttrich musiziert für Loco Dice. 

In der DJ-Welt scheint es aber auch immer normaler zu werden, seine Karriere mit Barem anzukurbeln: Prestigeträchtige Wettbewerbe wie die Top 100 Liste des DJ-Mags werden mit gekauften Likes manipuliert, Facebook-Freunde oder Chartplatzierungen bei Beatport ebenfalls kurzerhand gekauft. Auch hierzulande gibt es einige Kandidaten, bei denen eine gewisse Diskrepanz zwischen den Facebook-Fans und der Reichweite ihrer Beiträge besteht. Wie kann es sein, dass ein Künstler mit hunderttausenden Facebook-Fans für seine Posts in der Regel nicht mehr als 60 Likes erhält?

DJ Ray Douglas: «Dass DJs ihre Tracks oft nicht selbst produzieren ist ja nichts Neues. Allerdings würde ich mir schon wünschen, dass sie die Leute, die hinter ihren Songs stehen, mehr öffentlich würdigen. Im Zusammenhang mit gekauften Karrieren, finde ich allerdings käuflich erworbene Facebook-Likes oder gar Beatport-Platzierungen viel schlimmer und richtig peinlich.»

Wie alles andere wird auch die kommerzielle elektronische Musik immer mehr von wenigen grossen Kontrolliert, ein gutes Beispiel dazu liefert SFX Entertainment. Der Amerikanische Konzern veranstaltet Events wie das Tomorrowland oder die Sensation, besitzt Radiostationen und DJ-Plattformen, unter anderem Beatport. Für so ein Unternehmen ist es ein Leichtes aus einem No-Name Künstler einen grossen Star zu machen. 

Rudy Ryf, einer der wichtigsten DJ-Booker der Schweiz dazu: «In der Musikwelt verhält es sich mit der Monopolisierung ähnlich wie in anderen Business-Bereichen. Man kann es mit Nestlé in der Nahrunsmittelindustrie vergleichen – grosse Firmen kontrollieren einen grossen Teil der Branche. So sind sie in der Lage die Stars von morgen zu kreieren.»

Sind die Zeiten bald vorbei, in denen ein Künstler ausschliesslich mit seinem Talent gross werden konnte? Was meinst du? Sag uns deine Meinung in der Umfrage…

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rv

 

 

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