«Hier komsch nicht rein.» Rassismus an einer Zürcher Clubtüre

In der Weltmetropole Zürich leuchtet es am Wochenende überall und die Stimmung ist grandios, vorallem an der Langstrasse. Doch gibt es in dieser Stadt auch Schattenseiten, die nicht immer sichtbar sind – wie der Rassismus an der Clubtüre des Memphis.

Wochenende! Das grosse Aufatmen nach einer langen Arbeitswoche oder Studiums Woche. Wahrscheinlich freust du dich wie viele andere darauf mit deinen Freunden um die Häuser ziehen zu können. Schnell in eine Bar und dann ab in den Club und feiern – eigentlich ein perfekter Plan. Wäre da nicht deine Hautfarbe, deine Kopfform oder wie wäre es mit deinem Namen? Du denkst dies sei in der Schweiz bzw. in einer Stadt wie Zürich nicht möglich?

P.V. ein Schweizer mit tamilischen Wurzeln, musste es anfangs Oktober anders erleben:
«Ich und meine Mitstudentin wollten am Wochenende in Memphis. Wie stets mussten wir am Türsteher vorbei. Vor dem Eintritt wollte er unsere IDs sehen. Wir haben ihm diese ausgehändigt und er hat unsere Daten kontrolliert. Danach gab er uns die Karten zurück, sagte meiner Kollegin sie darf rein und mir, dass ich draussen bleiben muss.»

Bildquelle: GOOGLE STREET VIEW

Als P.V. sich beim Türsteher nach dem Grund erkundigte, bekam er die Antwort: «Der Inhaber ist ein wenig ein Rassist und will keine Kanaken, Türken oder Inder in seinem Lokal». Geschockt fragte er noch nach dem Namen des Türstehers, bekam darauf aber keine richtige Antwort. Schlussendlich zogen sie dann weiter. Auf Nachfrage des „Tages-Anzeigers“ beim Inhaber der Memphis Bar, Sajib Barua, soll er bezweifelt haben, dass P.V. genau mit diesen Worten vom Türsteher abgewiesen wurde. «Immerhin gibt es in diesem Land Gesetze».

Trotzdem aber fügte er noch an, dass es «immer wieder mal Ärger mit Dunkelhäutigen» gegeben hätte und er «diese Leute» deshalb ungern in seinem Lokal habe. Er müsse schliesslich schauen, dass sich seine Schweizer Gäste wohl fühlen.

Rassismus im Nachtleben gibt es leider nach wie vor, dabei geht es im Nightlife doch vor allem ums Feiern und Spass haben mit Freunden und auch Fremden. Denn wer will schon in einen Club, in dem alles dem Einheitsbrei entspricht.