Remady – Trotz Platin No Superstar?

Remady – Ein Hit-King. Seit dem Partykracher „No Superstar“ gehört er zu den ganz Grossen im Musigeschäft. Nach dem Swiss Night Life Award räumt er wie es scheint auch noch Platin ab. Aber Achtung, Remady weiss noch gar nichts von seinem Glück.  Mit „Give me a sign“ und seinem neusten Baby „Do it on my own” feat. Craig David beweist der Discjockey, dass er keine Eintagsfliege war und ist.

Da sagten wir uns natürlich: Remady – Give usgang.ch a sign!
So kam es, dass er on his own mit Busenfreund Toni Granello in unserer Kaffiklatsch Küche sass und mir ein paar pikante Details seines DJ Lebens preisgab. Wieso der Schweizer trotz internationalem Erfolg am Boden geblieben ist und was Remady für eine Beziehung zu seinem Cäpli hat – here it is, check it out.

Wieso nennt sich Marc Würgler eigentlich DJ Remady?
Eine lustige Geschichte (Remady schmunzelt). Die Veranstalter des Party Brands „Sweet & Sexy“ hatten mich damals mehrmals angefragt, ob ich bei ihnen als Headliner DJ mitmachen möchte. Zuerst habe ich immer verneint, bis ich das erste mal eine Party von ihnen im Temple Club Bern (Heute Liquid ) besuchte.  Dann griff ich zum Telefon und fragte, wann darf ich das erste Mal auflegen (Remady lacht). Da die Zeit für die Anfertigung des  Flyers für den nächsten Gig knapp war, hatte ich nur zwei Tage Zeit mir einen Künstlernamen zuzulegen. Damals hörte ich privat viel Dancehall / Ragga Musik, vor allem Bounty Killer. In seinen Texten kam mehrmals das Wort REMEDY vor. Ich fand es klingt cool, machte aus dem zweiten E ein A um es unique zu machen und seit dem bin ich DJ Remady.

Wieso nicht DJ Marc Würgler?
Logisch. So hätte ich mich auch nennen können. Aber ob das wohl cool gewesen wäre, ist fraglich…..stell dir vor du stehst im Club und der MC schreit are you ready for MAAAAARRRC WÜÜÜÜÜRRGLEEEEERRR, was meinst du? (Remady muss laut lachen.)

Am 4. Dezember 2010 wurdest du am Swiss Night Life Award zum „Best Dance & Partytunes DJ“ gekürt. Ist die Auszeichnung just nice to have oder bedeutet sie dir mehr?
Sie bedeutet mir sehr viel. Neben dem Swiss Music Award ist es die einzig grosse Auszeichnung in der Schweiz, welche es für Künstler im Musikbusiness gibt. Wenn du solch einen Preis erhältst, weisst du, dass du etwas richtig gemacht hast. Ich kann mich erinnern, dass ich zu Hause in meinem Studio war und Musik machte, als ich dann von der Nomination hörte. Dass ich dann auch noch gewonnen hatte, konnte ich es gar nicht glauben! Allerdings war es schade, dass Manu und ich  gerade in Kanada am Touren waren und ich den Preis nicht selber abholen konnte.

Wir vergeben dir noch einmal. Deine Frau war so lieb und nahm den Preis für dich entgegen. Was bedeutet sie für Remady und vor allem für Marc Würgler?
Meine Frau ist seit 16 Jahren meine beste Freundin, seit vier Jahren sind wir ein Paar und seit einem Jahr sind wir verheiratet. Zusätzlich ist sie auch meine Managerin. Im klar Text heisst das: Sie ist mein Ein und Alles! Sowohl für Remady als auch für Marc. (Jöö. So süss.) Das Ding ist, dass ich mein Business in der Familie behalten möchte. Das Musikgeschäft ist ziemlich heikel und es ist schwierig, jemandem zu vertrauen. (Remady schaut Toni Granello, der neben an seinen griechischen Kaffee schlürft mit geheimnisvollem lächeln an. Ihre Blicke treffen sich. Toni weiss, von was Remady spricht). Ich möchte mein Business nicht in fremde Hände geben. Ich hatte zum Beispiel ein Angebot von Craig Davids Manager. Aber das ist nichts für mich. Ich muss mein eigener Chef sein und selbst bestimmen können, was ich morgen machen will.

Findest du, dass es in der Schweiz schwieriger ist sich als DJ zu behaupten als im Ausland?
Ja. Meiner Ansicht nach ist es extrem schwierig in der Schweizer House Szene als DJ Fuss zu fassen. Früher kam es auf die technischen Skills an, heute gibt es so viele DJ’s, die sich in keiner Weise voneinander unterscheiden, ausser du produzierst deine eigenen Tracks und promotest diese. Da kommt aber schon das nächste Problem, denn in den Schweizer Radios wird selten Dance Music gespielt. Sicher mehr als früher, aber dann z.B. nur von internationalen Stars wie David Guetta oder Black Eyed Peas. Bei mir war es genau gleich, obwohl „No Superstar“ im Ausland bereits ein Renner war, taten sich die Schweizer Radiosender schwer, den Track zu spielen. Was ich ziemlich schade finde. Zumal es eine riesen Chance wäre, einen Schweizer Act, welcher international Erfolg hat, auch national zu pushen. Wenn ich zum Schluss deiner Frage den jungen DJ’s noch einen Tipp geben darf: Du musst deinen ganz eigenen Sound haben um dich von der Masse abzuheben. Denn das ist schlussendlich das, was dich einzigartig macht. Ich höre mich schon an wie ein Lehrer oder Vater. (Remady lacht)

Wann checkst du, ob ein Lied ein Verkaufsschlager wird?
Vor 4 Jahren haben wir „No Superstar“ geschrieben und produziert. Glück spielte hier sicher auch eine grosse Rolle, right time, right place. Ich hatte keine richtigen Vorstellungen, wie das Endprodukt aussehen sollte. Beim produzieren des Tracks habe ich eigentlich gar nicht so viel überlegt. Ich zeigte Manu den Beat, welchen ich bis dahin aufgenommen hatte und er begann sofort zusammen mit einem Freund zu texten. Zuerst startete der Refrain eigentlich mit „I‘m a Superstar“. Doch meine Frau hatte dann die Idee: nein Jungs, wieso nicht „NO Superstar“, das passt zu Remady, da ich einfach kein Superstar war und bis heute nicht bin. Ich bin und lebe No Superstar. Ich mag den ganzen Rummel und die Aufmerksamkeit gar nicht. Ich habe einfach Freude an der Musik!  (aha….) Ja und jetzt ist es einer der beliebtesten Songs.  Doch mit dem Hit kommt auch ein grundlegendes Problem, die Bezeichnung „One Hit Wonder“. Mit dem darauf folgenden Track möchtest du natürlich an deinem Erfolg anknüpfen, was nicht immer einfach ist, aber zum Glück haben wir dies mit „Give me a Sign“ und der aktuellen Single „Do it on my own“ feat. Craig David geschafft. Heute gehe ich mit einem bestimmten Konzept an die Arbeit. Früher setzte ich mich einfach ins Studio und pröbelte, das ist der Hauptunterschied.

Auf deinen neuen Tracks befinden sich fast nur männliche Stimmen. Why?
Mir ist es wichtig, dass die Leute beim Hören eines Liedes sagen können….hey das ist ein Track von  Remady! Dazu gehört, dass du einen eigenen und wiedererkennbaren Style entwickelst. Sowohl in der Musik, als auch in den Vocals. Da ich persönlich finde, dass Männer einen grösseren Wiederekennungswert haben, war ich immer auf der Suche nach der „perfekten“ Stimme und seit „No Superstar“ ist Manu-L die Stimme meiner Songs. Wir sind sozusagen eine Band geworden. Seit Manu L möchte ich gar keinen anderen Sänger mehr engagieren. Seine Stimme passt zu meinen Melodien und Synth Sounds und wir ergänzen uns super im Studio und bei den Auftritten.

Welches ist das nächste grosse Ereignis in deinem Terminkalender?
Das wäre wohl der NRJ MUSIC AWARD am 22.01.11 in Frankreich. Wir sind in der Sparte „Hit des Jahres“ mit dem Track „Give me a Sign“ nominiert. Am Vortag spielen wir in Cannes mit diversen internationalen Acts: Nachmittags mit Enrique Iglesias, Nicole Scherzinger, James Blunt usw.…. und am Abend dürfen wir als „Vorgruppe“ von Black Eyed Peas auftreten.

Wir hoffen auf jeden Fall auf das Beste. Eine Schlagzeile in der 20Minuten munkelte, dass der Song „No Superstar“ Platin abgeräumt hat. True Story?
Ehrlich gesagt, wusste ich das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht.

Moment mal. Du hast das Lied produziert. Müsstest du das nicht als Erster erfahren?
Haha. Doch eigentlich schon. Aber das Problem ist, dass die Leute vom Label noch bis Ende Januar im Urlaub sind. (Hier einen Appell an das Label von Remady. Leute macht euch doch mal auf die Socken und arbeitet! Ist‘s nun Platin oder nicht?!) Daher konnte ich sie bis jetzt nicht erreichen. Auf jeden Fall habe ich den Artikel gelesen. Es soll zudem letztes Jahr die meistverkaufte Single eines Schweizer Künstlers sein. Jetzt muss ich nur noch warten bis dies bestätigt wird. We’ll see.

Das Leben ist eine Achterbahn. Welches waren deine Downs im letzten Jahr?
Ich musste wegen eines Nierensteins ins Spital und wurde dreimal operiert. Dort habe ich wieder gemerkt wie unwichtig materielle Dinge und Erfolg doch sind, wenn du nicht vollkommen gesund bist! Und ansonsten. Mhhh lass mich überlegen. Weißt du, das Musikgeschäft ist ziemlich hart und hat auch ziemlich viel negative Seiten. Viele gönnen dir deinen Erfolg nicht. Leute von denen ich es nicht erwartet hätte, sind neidisch und wären wohl gerne an meiner Stelle. Oft geht es auch nur um Geld und das ist schade. Du musst dir auch immer bewusst sein, dass der Erfolg morgen schon Geschichte sein könnte. Aber eh, so ist das Leben, alles was passiert hat seinen Grund.

Bad goes good. Was waren deine Highlights in den letzten Jahren?
Da gibt es diverse. Der Auftritt letztes Jahr an der Energy Stars for Free im Hallenstadion war sicher eines der Highlights. Wir wussten nicht, was uns erwartet, da wir als Überraschungsgast eingeladen waren. Aber ich muss sagen, die Schweiz kann feeeeiiiieeernnn!! (Remadys Augen glänzen) Ein grosser Moment war auch ein Auftritt in Paris bei welchem wir mit vielen internationalen Künstlern wie Taio Cruz, Kylie Minogue, James Blunt und Bob Sinclair in einer Halle mit 17.000 Leuten spielen durften. Die Zusammenarbeit mit Craig David werde ich sicherlich auch nicht so schnell vergessen. Er ist ein super Typ. Ow. Moment. Die Eule (Schön gesagt). Also die Auszeichnung am SNA. Das war ein besonders Highlight (Hör mal Remady, wenn die Eule kein Highlight ist, was denn sonst?! Haha.) Aber weißt du, wenn ich ehrlich bin, ist für mich jeder Auftritt bei welchem die Leute meine Musik erkennen und abgehen ein Highlight. Es muss nicht immer ein Gig vor tausenden von Leuten sein. Es ist das Feeling, welches das Highlight bestimmt.

Welchen Künstler wolltest du schon immer einmal kennenlernen?
Craig David. (Remady lacht)

Ah komm schon. Das sagst du jetzt nur so, weil du einen Song mit ihm produziert hast.
Nein, ehrlich. Ich fand schon immer, er war der beste Sänger, gleich nach Manu. (Remady zwinkert,  Toni und ich müssen laut lachen. Sorry Manu. Haha.) Nein, im Ernst. Manu ist für mich und meine Musik der beste Sänger basta.

Ok. Ich habe verstanden. Du und Manu. One Love. Aber was ist mit den geilen Künstlerinnen, die Schnitten im Musikbusiness? Sehen die wirklich so gut aus wie im TV oder sollte man doch lieber Abstand halten?
Ah. Was redest du denn da. Ich schaue nicht. Ich bin verheiratet! (Hahahahahah.)

Ja, logisch. Aber wer sagt, dass du da nicht mal einen Blick riskieren kannst. Ich rede nur von „luege“. Dessert gibt’s bekanntlich zu Hause.
Haha. Nein, also bei den Frauen kann ich wirklich nicht so viel sagen, denn ausser schminke sehe ich meistens nichts (Remady lacht). Aber James Blunt zum Beispiel. Der ist kleiner als im Fernseher (Remady schmunzelt). Sogar Kleiner als ich. (Ich sags jetzt mal so. Für alle die Remady noch nie live gesehen haben. Er ist nicht ganz so gross wie Vladimir Klitschko. haha).

Was hast du für eine Beziehung zu deinem Cap?
Immer wenn ich Musik auflege, habe ich ein Cap an.

Wieso? Gibt es dir ein Gefühl der Sicherheit?
Nein, das nicht. Seit 15 Jahren bin ich nun im Business. Immer wenn ich gespielt habe, hatte ich ein Cap auf. Das hat sich einfach so ergeben. Es ist gut und lustig zugleich, denn ich kann in Frankreich in einen Club gehen und es erkennt mich ohne Cap niemand. Sobald ich aber meine Mütze aufhabe, wissen alle: Ah, da kommt Remady.

Remady mit Cäpli, Marc ohne Cäpli.
Du bist schlau. (Logo Togo!) (Remady lacht.)

Danke Eminem.. ääääh, Remady (Du weisch was ich meine! Haha) für das Interview. Ich habe mich sehr gefreut mit dir zu plaudern. Ich “kenne” dich gerade mal 30 Minuten. Punkten konntest du trotzdem. Und wie. Ich sage: Keep it tight und Do it on your own. Because there is no wrong way to do it!

Die neue Single Remady feat. Craig David “Do it on my own” ist jetzt in der Schweiz auf Itunes erhältlich. Hol dir die Single auf Itunes hier.

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Official Homepage: Remady

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