Twitter Auf ein Bier mit… Boris Hilton

Bildschirmfoto 2015-07-29 um 11.47.42Wer in Zürichs Clubs staunend die Deko bewundert, steht vermutlich vor einem Werk von Boris Hilton und Ling Schudel. Unter dem Label Discosmetic verpasst das Duo jedem Event den passenden Look.

Ich stör dich beim Werken, woran arbeitest du gerade?

Ich schnitze eine Wunderlampe aus Styropor. Sie ist für eine mehrtägige Party im Toggenburg. Die Veranstalter wollen die Location in eine Traumwelt verwandeln.

Seid ihr stark ausgelastet?

Momentan kommt es mindestens einmal pro Woche vor, dass wir einen Auftrag erhalten, wo wir kaum fassen können, dass wir eine solche Chance geboten bekommen. In den letzten drei Monaten durften wir mit verschiedenen Projekten wie dem Umbau im Hive oder bei Red Bull Flying Illusions Eventgeschichte für uns schreiben. Wir haben uns abgerackert wie nie zuvor.

Wie wird man eigentlich professioneller Partydekorateur?

Ursprünglich habe ich Maurer gelernt. Als ich am Neujahrsabend 1998 mit Kumpels im Palais X-Tra im Ausgang war, schloss ich eine Wette ab, ob ich mich traue die Leinwände im Eingangsbereich zu vertaggen. Das hab ich dann gemacht und wurde erwischt. Als Strafe bot mir das X-Tra an, die Kosten für den Schaden im Club abzuarbeiten. Sie waren so zufrieden mit mir, dass sie mir nach zwei Tagen bereits eine Stelle anboten.

Glück im Unglück?

Dies war der Startschuss meiner Clubkarriere. Ich arbeitete zuerst viereinhalb Jahre im X-Tra, bevor ich eine Tour durch fast alle Zürcher Clubs startete. Über das Besame Mucho, die Toni Molkerei und die Härterei landete ich dann im Hive. Ich arbeitete zuerst als Techniker und Allrounder bevor ich zunehmend in den Dekobereich reinrutschte.

Wann hast du dich entschieden, voll auf das Dekogeschäft zu setzen?

Vor fünf Jahren gab ich dem Ganzen mit Discosmetic einen Namen. Ich wusste, dass es sich lohnen würde, alles auf eine Karte zu setzen. Ich war aber noch auf der Suche nach der richtigen Person, mit der ich das durchziehen konnte.

Ling Schudel?

Definitiv. Ich lernte Ling bei der Arbeit im Hive kennen. Als gelernte Bootsbauerin und kreativer Kopf, konnte sie mich perfekt unterstützen. Vor einem Jahr gründeten wir dann die GmbH. Die Zusammenarbeit funktioniert wirklich super. Wir motivieren uns ständig gegenseitig und können auch extrem von den Fähigkeiten des anderen profitieren.

Was bedeutet dir das Nachtleben?

Viel. Wir brauchen das Nachtleben und stützen uns darauf. Ohne das Nachtleben würde es uns schnell nicht mehr geben.

Vermisst du etwas in der Zürcher Ausgangszene?

Den Cabaret Club. Ich bin sehr viel im Hive, das ist mein Heimclub. Ich arbeite seit 9 Jahren dort und bin mit allen befreundet. Aber am liebsten feierte ich immer im Cabaret.

Was ist deine erste Partyerinnerung?

Eine der Reggae-Partys im Dynamo. Dort ging ich schon als 14-Jähriger hin.

Was hat sich an den Partys über die Jahre verändert?

Die Technik hat sich stark gewandelt. Die Dekoration war früher noch wichtiger. Das ist sie zwar immer noch, aber heute wird viel mit Videoinstallationen und Visuals gearbeitet. Für uns ist spannend, wie wir unser Können mit diesen Innovationen kombinieren können. So haben wir an den Swiss Nightlife Awards beispielsweise das Grundgerüst erstellt, worauf dann die Projektionen liefen.

Welches Projekt würdest du für dich gerne umsetzen?

Ich will endlich dass wir an eine gute Lage ziehen können um uns da unsere Traumbasis  (Atelier) zu realisieren und einen Ort haben, wo wir uns fix einrichten können. Denn wir sind die letzten Jahre oft von Neubauten verscheucht  worden und wären gerne mal sesshaft.

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