Job-Suche: Bewerbungsdesign

Bewerbung – Spezialtipps für das Bewerbungsdesign

Der hohe Verdrängungswettbewerb auf dem Arbeitsmarkt lässt aus allen Mitbewerbern Konkurrenten werden. Ein hart umkämpfter Markt, auf dem es keinen Unterschied zwischen Bewerbung und Verkaufen gibt. Im Klartext: Es geht darum, sich erfolgreich zu vermarkten, um sich aus der Masse der Bewerber abzuheben.

Manuela Pohl: Designte Bewerbung
Manuela Pohl, Autorin des Buches "Designte Bewerbung"

Inhalt und Verpackung müssen stimmen!

Bewerbungen scheitern häufig an der Beliebigkeit ihrer Formulierungen und wenig
ansprechenden Gestaltung der Bewerbungsmappe. Bauen Sie durch designte Bewerbungsunterlagen, individuelle Formulierungen im Anschreiben, Dialog mit dem Arbeitgeber („Schmusesatz“ zum Unternehmen) Ihre Personal Identity auf.
Bewerbungen gleichen sich in einem hohen Mass. Dabei bietet eine inhaltliche und visuelle Differenzierung die Chance auf Neues. Die eigene Identität ist der entscheidende Schlüssel dazu.

Entwicklung einer „Personal Identity“

Personal Identity ist vom Begriff Corporate Identity (CI) abgeleitet. CI bedeutet auf deutsch „Firmenidentität“ oder „Firmenpersönlichkeit“. Es geht darum, eine Firma nach außen und innen einheitlich und positiv darzustellen.
Die Grundidee der Personal Identity ist es, Ihre Persönlichkeit, Ihr Wissen, Ihre Motivation sowie Ihre Arbeitskraft durch Design-Maßnahmen sowohl inhaltlich wie optisch nach außen identifizierbar zu machen. Um sich in der Flut von Bewerbungen durchzusetzen, ist eine konsequente Präsentation ratsam. Personal Identity wird Sie dabei unterstützen. Das Erscheinungsbild stärkt Sie im Wettbewerb.

Welche Möglichkeiten und Wirkungen kann ein Design bzw. Erscheinungsbild leisten?

Der Schwerpunkt wird auf das durchgängige Design der gesamten Bewerbungsmappe gelegt, d.h. die Gestaltungskriterien sind gleichartig auf alle Unterlagen anzuwenden (z.B. immer der gleiche Briefkopf). Die meisten Bewerbungen sind schlicht weiß und vollkommen hilflos gestaltet. Manche erinnern an Beerdigungsanzeigen. Eine professionell designete Bewerbung spricht an und fällt ins Auge:

• Visualisierung: Innere Haltungen und Wertvorstellungen Ihrer Persönlichkeit (z.B. Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Teamgeist, Qualitätsanspruch) können nach außen hin spürbar gemacht werden.
• Profilierung gegenüber Mitbewerbern: Das visuelle Erscheinungsbild ist das Instrument, mit dem Sie sich in der Bewerbung am deutlichsten wahrnehmbar von anderen unterscheiden können.
• Starkes Interesse: Eine durchgängige Gestaltung zeigt Ihr Engagement und verstärkt Ihr Auftreten nach aussen.
• Synergieeffekte: Den Unternehmen ist die hohe Wirksamkeit von Werbemassnahmen bekannt. Ihre designten Unterlagen haben Ähnlichkeiten mit üblichen Werbestrategien. Der Aufwand für Ihre Gestaltung und Ihr Wissen über die Bedeutung der Werbewirksamkeit erhöhen Ihre Sympathie. Solche Aktionen werden eindeutig einem Macher bzw. Initiator zugeordnet.
• Identifikation: Gutes Design zeigt Ihren Geschmack, es steigert sowohl Ihr Wohlbefinden als auch die Sympathie, die Ihre zukünftigen Arbeitsgeber Ihnen entgegenbringen.
Grundsätzlich sollte ein gelungenes, einheitliches Design die Persönlichkeit darstellen; der gestalterische Auftritt muss mit ihr übereinstimmen; Gesamtausdruck, visuelle Qualität müssen passen.

Sich von „Allerweltsformulierungen“ befreien

„Hiermit bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle…“ oder „Ich beziehe mich auf Ihre Anzeige ….“ sind stereotype und sehr langweilige Einstiegssätze im Anschreiben.
Wie oft muss ein Personaler diese Sätze lesen? Vielleicht 100 mal in der Woche?
Personen mit individuellen Anschreiben haben sicherlich eine höhere Chance als “hiermit-bewerbe ich mich”-Langweiler. Im Anschreiben arbeiten Sie heraus, warum Sie die ideale Besetzung für die Stelle sind. Daher sollten Sie Standardanschreiben vermeiden, die auf jede Stelle passen. Tipps Ihr Anschreiben interessant zu machen, sind:

Persönliche Ansprache: Involvieren Sie den Leser, fesseln Sie ihn.
Konkrete Qualifikationsbeschreibung: Sagen Sie, was Sie wirklich einzigartig macht.
Ein situationsspezifischer, modularer Aufbau: hiermit ist ein Anschreiben gemeint, das aus verschiedenen Modulen bzw. Bestandteilen besteht, die der jeweiligen (Bewerbungs-) Situation angepasst werden können. Ein „Schmusesatz“ als Beispiel:
„Die Firma NCD hat sich vor allem durch innovative Lösungen im Bereich Vertrieb einen Namen gemacht. Bei künftigen Vertriebsaktivitäten kann ich Sie durch mein Wissen und mein Engagement unterstützen“.
Das Herz der Personaler wird höher schlagen, wenn sie sich nicht ausschliesslich durch 08/15 Bewerbungen zu kämpfen haben. Doch die Qualifikation auf die Stelle muss stimmen. Es geht nicht um eine „Mogel-Werbeverpackung“ ohne Inhalt, sondern um einen Inhalt, der Ihre Qualifikationen mit ansprechender Verpackung präsentiert. Eine Bewerbung als gut strukturierter, informativer Hingucker: Auffallen durch Schönheit und Klarheit.

Dieser Beitrag stammt von Manuela Pohl
Autorin des Buches “Designte Bewerbung « Der bessere Weg zum Job (mit CD-Rom);
Orell Füssli Verlag, Zürich, 2005, 204 Seiten, CHF 39.30

www.manuelapohl.ch

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Job-Suche: Referenzen

Referenzen

Referenzen sind eine gängige Möglichkeit von Personalverantwortlichen, ihren Einstellungsentscheid bestätigen zu lassen, sowohl im negativen als auch im positiven Sinn. Einige Arbeitgeber verlangen von Ihnen, dass Sie Referenzpersonen angeben. Ob gewünscht oder nicht, Referenzen verbessern das Bild eines Lebenslaufes. Für Referenzauskünfte gibt es einen ungeschriebenen «Ehrenkodex». Es wird nur mit Personen Kontakt aufgenommen, die vom Bewerber auch ausdrücklich angegeben werden. Ein Arbeitgeber, der diese Regel nicht einhält, verhält sich missbräuchlich und unseriös.

Thumbs up
Suchen Sie sich Ihre Referenzen gezielt aus: Weniger ist meist mehr.

Checkliste

• Drei bis vier Referenzpersonen genügen. Je verantwortungsvoller die berufliche Tätigkeit ist, desto wichtiger sind diese Referenzen.
• Referenzpersonen sollten in den meisten Fällen, müssen aber nicht ausschliesslich aus dem beruflichen Umfeld stammen. Professoren (bei Absolventen), Trainer (bei engagierten Sportlern), Vorstände (bei engagierten Verbandsmitgliedern) o.ä. können gelegentlich valable Referenzgeber sein.
• Referenzen von ehemaligen Vorgesetzten sind am stärksten gewichtet.
• Fragen Sie vorher auf jeden Fall, ob die von Ihnen ausgewählten Personen bereit sind, als Auskunftsperson für Sie zu dienen, und teilen Sie ihnen mit, wann und von wem Anrufe erfolgen könnten.
• Seien Sie sich bewusst, dass Personalfachleute Referenzauskünfte mit Vorsicht bewerten, denn ihnen ist auch klar, dass Bewerber vielfach Menschen angeben, von denen sie wissen, dass sie ihnen wohlwollend gestimmt sind.

Checkliste Referenzfragen

Auf solche oder ähnliche Fragen erhoffen sich Personalverantwortliche eine fundierte Antwort:

• Welche allgemeine Erinnerung haben Sie an diese Person?
• Welche (genaue) Tätigkeit übte diese Person bei Ihnen aus?
• Wie hat diese Person die Aufgaben im Vergleich zu ihren Arbeitskollegen gemacht?
• Wie war das Verhalten dieser Person im Umgang mit Mitarbeitenden, Führungskräften und Kunden?
• Welche Stärken und Schwächen dieser Person erachten Sie als erwähnenswert?
• War diese Person bei den Kollegen beliebt?
• Waren die Absenzen dieser Person unter dem Durchschnitt?
• Wurde diese Person befördert? Wenn nein, warum nicht?
• Warum hat diese Person Ihrer Meinung nach das Unternehmen verlassen?
• Würden Sie diese Person für eine entsprechende Position wieder einstellen?
• Würden Sie dieser Person die Aufgabe, für die sie sich bei uns bewirbt, zutrauen? (Referenzeinholer schildert die Aufgabe)

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Job-Suche: Lebenslauf

Lebenslauf

Der Lebenslauf gehört zum Kern jeder Bewerbung. In übersichtlicher Form gestaltet, informiert er sachlich über die Personalien, Aus- und Weiterbildung, berufliche Tätigkeiten, besondere Kenntnisse / Fähigkeiten, ausserberufliche Engagements und Hobbies. Die bekanntesten Formen der Darstellung dieser Informationen sind der tabellarische und der stichwortartige Lebenslauf.

Lebenslauf
Der tabellarische Lebenslauf beinhaltet nebst Personalien sämtliche Informationen über Aus- & Weiterbildungen.

Checkliste

Bezüglich Layout, Schrift, Schriftgrösse u.ä. haben Sie einen gewissen Spielraum, Ihren Lebenslauf individuell zusammenzustellen. Bezüglich Struktur ist es ratsam, sich an die folgende Systematik zu halten:

Kopfteil:

• Name(n)
• Vorname(n)
• Geburtsdatum
• Geburtsort
• Adresse
• Telefon
• Telefax
• E-Mail-Adresse
• Homepage (sofern eigene und professionelle Bewerbungs-Homepage vorhanden)
• Nationalität (bei Ausländern), Heimatort (bei Schweizern)
• Zivilstand (evtl. mit Anzahl Kindern)
• evtl. militärischer Grad (Aufzählung abhängig von Ihrem Grad, Ihrer Affinität zum Militär und dem Unternehmen, bei welchem Sie sich bewerben)

Aus- und Weiterbildung: Chronologische Aufzählung Ihrer Aus- und Weiterbildung, beginnend mit der Letzten (Ausbildungsart, Ausbildungsfirma/-Institution mit Ortsangabe) sowie Abschluss und/oder Berufsbezeichnung bzw. zu erwartendes Abschlussdatum. (Datum in einer separaten Spalte aufführen.)

Berufliche Tätigkeiten: Führen Sie Unternehmen, Position oder Funktion sowie stichwortartig die wichtigsten Tätigkeiten auf. (Datum in einer separaten Spalte aufführen).

Besondere Kenntnisse / Fähigkeiten: Dazu gehören in erster Linie Fremdsprachenkenntnisse, Computer-Kenntnisse oder technische Kenntnisse und Ausweise.

Ausserberufliches Engagement: Soziale, sportliche, kulturelle, wirtschaftliche, politische oder ökologische Engagements können sehr wohl karriereentscheidend sein. Arbeitgeber betrachten ein aktives ausserberufliches Engagement als Ausweis für ausserordentliche Leistungen. Führen Sie Organisationen resp. Institutionen sowie Ihre Funktion bzw. die erreichte Leistung auf (z.B. FC Winterthur, Halb-Profi Nationalliga B; während der Vollzeit-Fachhochschule). Zögern Sie nicht, Publikationen, Patente, Projekte oder andere Erfahrungen zu erwähnen. Hobbies: Anhand von Hobbies können Menschen mitunter charakterisiert werden. Überlegen Sie sich genau, welche Hobbies Sie in welcher Reihenfolge auflisten (sofern Sie viele Hobbies haben)! Lassen Sie Hobbies wie Rumhängen, Essen, Schlafen, Flirten, Tagträumen o.ä. weg.

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Job-Suche: Bewerben per Post

Bewerben per Post

Personalverantwortliche haben manchmal bis mehrere hundert Bewerbungen vor sich liegen. 30 bis 60 Sekunden müssen für eine erste Auswahl reichen. Darum ist es wichtig, dass eine Bewerbung das Interesse der Empfängerin/des Empfängers weckt.

Verwenden Sie für Ihre schriftliche Bewerbung eine gute Papierqualität.

Eine Bewerbung besteht aus folgenden Elementen (und ist auch in dieser Reihenfolge verpackt):

• Bewerbungsschreiben (nur auf Verlangen von Hand geschrieben!)
• Deckblatt (fakultativ, mit Titel und Personalien)
• Lebenslauf (mit Foto)
• Kopien der Zeugnisse
• Kopien der Diplome
• Referenzliste
• evt. Handschriftprobe (nur wenn explizit gefordert!)

Geben Sie allen Elementen eine einheitliche Struktur und verwenden Sie eine gute Papierqualität. Eine Bewerbung erfolgt im A4-Format, in ansprechender Verpackung (z.B. Schnellhefter). Versand in C4-Couvert, Adresse mit Computer angeschrieben.

Bewerbungsschreiben

Der erste Eindruck muss überzeugen. Halten Sie sich das Ziel des Begleitschreibens vor Augen: eine Einladung zum Interview! Ein aussagekräftiges Schreiben gibt kurz Einsicht in Ihre Qualifikationen, beruflichen Erfahrungen und Ihre Motivation für die angestrebte Position. Das Begleitschreiben bietet Ihnen Gelegenheit, Ihren Schreibstil, Ihre Kommunikationsfähigkeiten und Ihre Professionalität zu zeigen.

Experten-Tipps

• Für den Begleitbrief sollten drei bis vier Absätze reichen (entspricht etwa zwei Drittel einer ganzen Seite), maximal eine A4-Seite.
• Im Journalismus gibt es eine Regel, die besagt, dass kein Satz länger als 15 Wörter sein sollte.
• Nutzen Sie positive und von Ihnen bereits eingeholte Unternehmensinformationen um Ihr Interesse am Unternehmen zu unterstreichen.
• Verzichten Sie auf Zier- und Schreibschriften. Verwenden Sie eher Schreibmaschinenschriften (wie Courier) oder auch Schriften wie Arial, Frutiger oder Tahoma. Verwenden Sie im gleichen Dokument oder überhaupt in sämtlichen Bestandteilen Ihres Bewerbungsdossiers nur eine, höchstens zwei Schriftfamilien. Falls Sie zwei Schriften kombinieren, dann ist eine Serifenschrift für den Text und eine serifenlose Schrift für Titel empfehlenswert.
• Die Zeilenlänge wird von der Grösse der Schrift resp. von der Grösse der Seite bestimmt. Ein gut lesbarer Text umfasst ca. 55 bis 60 Anschläge je Zeile.
• Verwenden Sie innerhalb eines Dokumentes gleichmässige Zeilenabstände.
• Etwas fett zu markieren ist sinnvoll. Unterstreichen ist altmodisch.
• Wählen Sie Flattersatz. Dieser ist moderner und wirkt zudem lesefreundlicher.
• Verwenden Sie beim Begleitschreiben keine Zwischentitel.

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