Bewerbung – Spezialtipps für das Bewerbungsdesign
Der hohe Verdrängungswettbewerb auf dem Arbeitsmarkt lässt aus allen Mitbewerbern Konkurrenten werden. Ein hart umkämpfter Markt, auf dem es keinen Unterschied zwischen Bewerbung und Verkaufen gibt. Im Klartext: Es geht darum, sich erfolgreich zu vermarkten, um sich aus der Masse der Bewerber abzuheben.
Inhalt und Verpackung müssen stimmen!
Bewerbungen scheitern häufig an der Beliebigkeit ihrer Formulierungen und wenig
ansprechenden Gestaltung der Bewerbungsmappe. Bauen Sie durch designte Bewerbungsunterlagen, individuelle Formulierungen im Anschreiben, Dialog mit dem Arbeitgeber („Schmusesatz“ zum Unternehmen) Ihre Personal Identity auf.
Bewerbungen gleichen sich in einem hohen Mass. Dabei bietet eine inhaltliche und visuelle Differenzierung die Chance auf Neues. Die eigene Identität ist der entscheidende Schlüssel dazu.
Entwicklung einer „Personal Identity“
Personal Identity ist vom Begriff Corporate Identity (CI) abgeleitet. CI bedeutet auf deutsch „Firmenidentität“ oder „Firmenpersönlichkeit“. Es geht darum, eine Firma nach außen und innen einheitlich und positiv darzustellen.
Die Grundidee der Personal Identity ist es, Ihre Persönlichkeit, Ihr Wissen, Ihre Motivation sowie Ihre Arbeitskraft durch Design-Maßnahmen sowohl inhaltlich wie optisch nach außen identifizierbar zu machen. Um sich in der Flut von Bewerbungen durchzusetzen, ist eine konsequente Präsentation ratsam. Personal Identity wird Sie dabei unterstützen. Das Erscheinungsbild stärkt Sie im Wettbewerb.
Welche Möglichkeiten und Wirkungen kann ein Design bzw. Erscheinungsbild leisten?
Der Schwerpunkt wird auf das durchgängige Design der gesamten Bewerbungsmappe gelegt, d.h. die Gestaltungskriterien sind gleichartig auf alle Unterlagen anzuwenden (z.B. immer der gleiche Briefkopf). Die meisten Bewerbungen sind schlicht weiß und vollkommen hilflos gestaltet. Manche erinnern an Beerdigungsanzeigen. Eine professionell designete Bewerbung spricht an und fällt ins Auge:
• Visualisierung: Innere Haltungen und Wertvorstellungen Ihrer Persönlichkeit (z.B. Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Teamgeist, Qualitätsanspruch) können nach außen hin spürbar gemacht werden.
• Profilierung gegenüber Mitbewerbern: Das visuelle Erscheinungsbild ist das Instrument, mit dem Sie sich in der Bewerbung am deutlichsten wahrnehmbar von anderen unterscheiden können.
• Starkes Interesse: Eine durchgängige Gestaltung zeigt Ihr Engagement und verstärkt Ihr Auftreten nach aussen.
• Synergieeffekte: Den Unternehmen ist die hohe Wirksamkeit von Werbemassnahmen bekannt. Ihre designten Unterlagen haben Ähnlichkeiten mit üblichen Werbestrategien. Der Aufwand für Ihre Gestaltung und Ihr Wissen über die Bedeutung der Werbewirksamkeit erhöhen Ihre Sympathie. Solche Aktionen werden eindeutig einem Macher bzw. Initiator zugeordnet.
• Identifikation: Gutes Design zeigt Ihren Geschmack, es steigert sowohl Ihr Wohlbefinden als auch die Sympathie, die Ihre zukünftigen Arbeitsgeber Ihnen entgegenbringen.
Grundsätzlich sollte ein gelungenes, einheitliches Design die Persönlichkeit darstellen; der gestalterische Auftritt muss mit ihr übereinstimmen; Gesamtausdruck, visuelle Qualität müssen passen.
Sich von „Allerweltsformulierungen“ befreien
„Hiermit bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle…“ oder „Ich beziehe mich auf Ihre Anzeige ….“ sind stereotype und sehr langweilige Einstiegssätze im Anschreiben.
Wie oft muss ein Personaler diese Sätze lesen? Vielleicht 100 mal in der Woche?
Personen mit individuellen Anschreiben haben sicherlich eine höhere Chance als “hiermit-bewerbe ich mich”-Langweiler. Im Anschreiben arbeiten Sie heraus, warum Sie die ideale Besetzung für die Stelle sind. Daher sollten Sie Standardanschreiben vermeiden, die auf jede Stelle passen. Tipps Ihr Anschreiben interessant zu machen, sind:
Persönliche Ansprache: Involvieren Sie den Leser, fesseln Sie ihn.
Konkrete Qualifikationsbeschreibung: Sagen Sie, was Sie wirklich einzigartig macht.
Ein situationsspezifischer, modularer Aufbau: hiermit ist ein Anschreiben gemeint, das aus verschiedenen Modulen bzw. Bestandteilen besteht, die der jeweiligen (Bewerbungs-) Situation angepasst werden können. Ein „Schmusesatz“ als Beispiel:
„Die Firma NCD hat sich vor allem durch innovative Lösungen im Bereich Vertrieb einen Namen gemacht. Bei künftigen Vertriebsaktivitäten kann ich Sie durch mein Wissen und mein Engagement unterstützen“.
Das Herz der Personaler wird höher schlagen, wenn sie sich nicht ausschliesslich durch 08/15 Bewerbungen zu kämpfen haben. Doch die Qualifikation auf die Stelle muss stimmen. Es geht nicht um eine „Mogel-Werbeverpackung“ ohne Inhalt, sondern um einen Inhalt, der Ihre Qualifikationen mit ansprechender Verpackung präsentiert. Eine Bewerbung als gut strukturierter, informativer Hingucker: Auffallen durch Schönheit und Klarheit.
Dieser Beitrag stammt von Manuela Pohl
Autorin des Buches “Designte Bewerbung « Der bessere Weg zum Job (mit CD-Rom);
Orell Füssli Verlag, Zürich, 2005, 204 Seiten, CHF 39.30
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