The pills won’t help them now!

Nach drei Jahren musikalischer Absenz und einem überbrückenden Album mit remastered Songs, kehren die Chemical Brothers mit dem heiss erwarteten neuen Longplayer Further zurück auf die Festivalbühnen der Welt. Wer die beiden “Brüder” schonmal live erlebt hat, darf neben einer fulminanten visualgespickten und mit neuster Technologie produzierten Bühnenshow auch den entsprechend packenden Soundtrack dazu erwarten. Die grosse Euphorie bleibt dieses Mal aber leider aus.

Diejenigen, die ein abwechslungsreiches Chemical Brothers Album mit spannenden Gast-Sängern, epischen Highlights und kreativen Ausbrüchen erwartet haben,  werden sich dieses Mal leider nicht ganz in den Tracks finden. Der Opener Snow mit lieblichem Frauengesang lässt auf vieles hoffen, doch bereits bei der aktuellen Single-Auskopplung Escape Velocity flaut die Euphorie etwas ab. In 11 Minuten Spieldauer dürfte Mann und Frau doch etwas mehr, sich aufbauendes erwarten, als die sich ewig wiederholende beliebige Klangkulisse. Seit Surface To Air wissen wir, welche Gefühle die zwei Klangvirtuosen herauszukitzeln vermögen. Die akustische Reise geht mit Another World und Dissolve belanglos weiter, wird mit Horse Power glücklicherweise etwas technoider, verfällt mit Swoon aber erneut in eine leichte Lethargie.

Wer bis dahin genug Ausdauer hat, wird aber zum Schluss mit K+D+B trotzdem belohnt. Ein erfrischend rockig elektronischer Track, der analoge Schlagzeugsamples gekonnt in die elektronische Kulisse einbindet. Alles in allem ein bescheidenes Fazit. Einzig wer das Album mit dem Bonus-Track Don’t Think besitzt, kommt nochmal in den Genuss von einer ganz neuen Indierock getriebenen Seite der Brothers. Trotz allem und einem nicht ganz gelungenen Further, kann man für die Live-Auftritte im kommenden Festivalsommer nur eine absolute Hingeh-Pflicht aussprechen. Live sind die Beiden nach wie vor ein Phänomen und die Must-Klassiker finden sich versöhnender Weise in den meisten Live-Sets wieder.

Wir verlosen 2 x1 neues Chemical Brothers Album “Further” inkl. limitierter 12″ Vinyl-Single “Escape Velocity”! HIER mitmachen.

Ich bin eine Hannoverin!

Lena Meyer-Landrut

Gestern hat er wieder stattgefunden: der Eurovision Song Contest 2010. Als Schweizer verdrängt man diese Tatsache gerne mal, weil es meistens heisst “Switzerland zero points”. Nach Evaluation bisher delegierter musikalischer Landesvertreter (2006 – Six4One, 2005 – Vanilla Ninja, 2002 – Francine Jordi, 2000 – Jane Bogaert?!) auch nicht weiter verwunderlich. Respektive muss man erst mal die Historie um ein paar Jahre zurückgehen, um überhaupt eine Rangierung zu finden, wo die Schweiz vertreten ist. Und dabei fing doch alles 1956 in Lugano so grossartig an. Die Schweiz gewann, genauer gesagt Lys Assia, und wie!

Seit den missglückten Versuchen DJ Bobo ins Final zu schleusen, liegt für mich endgültig ein schwarzes Tuch über dem Grand Prix – ähm Song Contest. Der Spass mitzufiebern geht wirklich nur dann, wenn man sein Schlagerherzen für ein anderes Land schlagen lassen kann. Nach Jahren von Schweizer Qualifikationspeinlichkeiten, Ost-Länder-Korruptionen in der Punktevergabe (Punktezuschiebung) und merkwürdigen Gewinnern wurden wir ENDLICH erlöst. Ich wurde erlöst! Lena Meyer-Landrut gewinnt den Song Contest – für mich, für Deutschland und vielleicht auch ein kleines bisschen für die Schweiz. Und man darf getrost sagen: “Sie hat es verdient.” Lena wurde zwar von vielen Medien als “Zicke von Oslo” betitelt, hat jedoch deutlich gezeigt, was für eine charaktervolle Powerstimme und Bühnenpräsenz sie hat. Ganz zum Schluss bei der Siegerverkündung hatte ich sogar ein kleines Trändli in den Augen und ich dachte: “Ich bin eine Hannoverin!”

Neuer Radau aus dem Hause LCD Soundsystem

LCD SoundsystemLange ists her seit wir von James Murphy das letzte Mal gehört haben und mit seinen raren Gigs beehrt er uns Schweizer leider auch nicht so oft. Jetzt will er’s aber richtig wissen und kommt mit neuer CD “This is happening” und einem Konzert im Rahmen des Openair St. Gallen in die Schweiz.

James Murphy, Gründer des Punk-Electronica Labels DFA, bringt als LCD Soundsystem sein drittes, und, gemäss seinen Aussagen, wahrscheinlich letztes Album raus. Der kreative Kopf hat auf This Is Happening wieder sein musikalisches Talent in Form mehrschichtiger, komplexer Stücke unter Beweis gestellt.

Drei Jahre ist es her seit dem das letzte Album Sound of Silver aus Murphy’s musikalischen Hirnwindungen entsprungen ist. Mit seinem neusten Streich This Is Happening, macht der Amerikaner dort weiter, wo er im letzten Album aufgehört hat. Elektronische Elemente sind nach wie vor stark vertreten, lediglich auf Drunk Girls kommen die brachialen Gitarrenriffs des Punkrocks zum Vorschein. Dance Your Self Clean kommt dann wieder ganz im Stil von Someone Great daher – zwar nicht so ein Ohrwurm, aber dennoch gut.

Die restlichen Lieder sind verspielt und reiten auf der treibenden Kraft, welches sich durch das Album hindurchzieht. Am Schluss ist die Reise durch Murphy’s musikalischen Welten vorbei und mein kehrt mit Home wieder an den Anfang des Aufbruchs nicht nur dieses Albums, sondern vielleicht auch der ganzen LCD Soundsystem Reise, zurück. Ein solides Stück Kreativität steckt in This Is Happening, dass jedoch nicht als Höhepunkt von LCD Soundystem bezeichnet werden kann.

Endlich wieder Zeit zum Edbangen!

Ausgehen am Donnerstag war früher ein Kinderspiel. Nicht nur ein Kinderspiel – nein, absolutes Pflichtprogramm! Mit dem Älterwerden gestaltet sich der spontane Donnerstagabendplausch leider zunehmend schwieriger. Aber sind wir mal ehrlich: eigentlich sind es meist komplex zusammengestrickte Ausredengebilde aus Job-, Studium- und Weiterbildungsgefasel oder weil wir schlicht und einfach lieber auf dem Sofa liegenbleiben.

Diesen Donnerstag gibts aber drei gute Gründe sich sämtliche Ausreden abzuschminken und dem Chef am Freitag die blaue Karte zu zeigen:

1. SebastiAn (Ed Banger Rec.)
2. Jackson (Warp Rec.)
3. French Horn Rebellion (Live)

Klingt verdächtig nach weiteren Tourstop unserer Lieblings Jeansmarke . Ist er auch. Levi’s gastiert mit der neuen COLORS OF NOISE-Tour ein weiteres Mal im Hive. Farbig und laut wird die Nacht garantiert: Basslastige Grooves, bunte NuRave Klänge und abgefahrene Mashups liefern mit Sicherheit genug Power, um mal wieder richtig zu pogen.

Wer trotz den läppischen 18 Fränkli-Eintritt noch zweifelt, den schicken wir ganz einfach gratis hin: Mail mit Betreff “Edbangen” an redaktion@usgang.ch mit Vorname und Nachname und Du und deine Begleitung rocken umsonst ab. Ab geht’s um 22.00! Alle Infos zum Event findest Du hier: Eventdetail usgang.ch

(fake)

Levi's Colors Of Noise