Endlich – die Mercedes Benz Fashion Days Zurich gehen los! Nach dem wir uns durch die Menschenmenge gedrängt haben, sitzen wir endlich auf unseren Plätzen und haben perfekte Sicht auf den Schiffbau.
Bevor die Show starten kann, müssen wir kurz noch das Publikum durchchecken. Glitzerkleider wo man hinsieht – nein liebe Ladys, wird sind nicht bei Sex and the City. Gut – ein paar bekannte Gesichter konnten wir entdecken: Sängerin Zazou Mall, Bloggerin Sandra Bauknecht, Option-Agentur-Chefin Ursula Knecht in Begleitung ihres Mannes, Stylist Clifford Lilley und und und. Das Licht wird gedämmt, das zahlreiche Publikum verstummt und der Abend beginnt mit dem Werbespot für die Mercedes Benz Fashion Days Zurich.
Der Moderator Max Loong, welcher uns durch den Abend führt, wird mit einem lauten Applaus willkommen geheissen. Sein Moderationstalent hängt ganz klar nicht von seiner Grösse ab – er ist sympathisch, spricht fliessend Deutsch und Englisch und witzelt, um das steife, Schweizer Publikum aufzulockern. Max bedankt sich erst bei den Sponsoren: Mercedes-Benz, Paul Mitchell und H&M und bittet dann den CEO von Mercedes-Benz Switzerland auf den Laufsteg. «Was verbindet Mercedes Benz mit der Mode?», diese Frage mögen sich viele schon gestellt haben – der CEO hat die passende Antwort: Die Auto- und die Modebranche beschäftige die meisten Designer. In beiden Branchen gehe es darum, Menschen zur Individualität und Selbstfindung zu verhelfen. Doch nun fertig mit dem Smalltalk – wir sind hier um die Sommer- und Frühlingskollektionen talentierter Designer aus aller Welt zu sehen.
Gerüchten zu Folge soll er der neue Headdesigner von Jill Sander werden – Gabrielle Colangelo aus Italien. Ein Rauschen erfüllt den abgedunkelten Raum, Bilder von Felsen in monotonen Farben flimmern über die Leinwand – Colangelo will es offenbar spannend machen. Doch da kommt sie – Valentina Neumeister eröffnet die Show und läuft zu einer französischen Frauenstimme, die eine Art Gedicht aufsagt. Colangelo überzeugt mit geraden Schnitten in blassen Farben und setzt bei jedem Outfit den Akzent mit einem schwarzen Gürtel um die Taille. In einem kleinen Video nach seiner Show, erklärt der Designer woher er seine Inspiration für die Kollektion genommen hat: Japan – von den traditionellen Kimonos über die Samuraigewänder bis zu den typischen Sandalen.
Max übernimmt wieder das Zepter – und wirft gleich eine Frage in den Raum: «Ist jemand im Saal verlobt?!» Ein Schweigen geht durch den Raum, bis sich ein Paar ganz in der Ecke getraut sich zu melden. LBD White wäre nämlich für eine Hochzeit die perfekte Labelwahl. Im Raum ertönt ein poppiger Girliesound und zwischen dem Rauchnebel erscheint das erste Model. Die Haare gestylt als ob sie kurz vor der Show noch einen Elektroschock erlitten hätte. Die Kleider überzeugen uns jedoch auch dieses Jahr – elegante weisse (zum Teil durchsichtige) Roben, mit der Liebe zum Detail, schmeicheln sich um die femininen Körper der Modelle. Viel Glitzer begleitet die diesjährige Kollektion, welchen man auch im aufwändigen Kopfschmuck wieder findet. Wir können, wie Max sagt, definitiv stolz auf diese Schweizer Mode sein.
Max versucht es nochmals mit einer Frage – diesmal auf Englisch – vielleicht verstehen es dann mehr: «Who loves to shop?» (Wer liebt es einzukaufen?) – Der Versuch, das verklemmte Publikum auch nur ein bisschen aufzulockern, gelingt nicht wirklich. Es wird ein Video eingeblendet mit den Highlights des Late Night Shoppings vom Vorabend.
Aus Polen stammt der nächste Designer: Zien. Wir entdecken Baschi in der Frontrow, der sich mehr für sein Smartphone zu interessieren scheint, als für die Show. Laut ertönt es aus den Lautsprechern: «Bad, bad thing – I feel like crying». Ob dies eine Botschaft des Designers sein soll? Die Schnitte seiner Kollektion: steif und langweilig. Der einzige Lichtblick – die superschönen Overknee-Boots aus Wildleder in hellgrau und schwarz.
Die Zwillingsschwestern Felder Felder aus Deutschland holten sich ihre Inspirationen schon immer von ihrer Mutter. Ihre Kollektion nennen sie «into the deep» – was so viel bedeuten soll wie: das unbekannte ertasten und entdecken neuer Welten. Der Stil der Kollektion ist eine Mischung aus Rock ‘n’ Roll und Chick – Mode für die junge, moderne, flippige Frau. Sie arbeiten in dieser Kollektion viel mit Kunststoff und Transparenz – immer mit der Betonung auf die feminine Taille. Die Show eröffnet und schliesst die erste Germanys next Topmodel Gewinnerin Lena Gercke.
Max kommt ein letztes mal auf den Laufsteg – welcher von den Modellen gestürmt wird – und leitet zur After Show Party über. Wir sind jedoch müde und machen uns auf den Weg nach Hause – auf welchem wir noch den 3+ Bacheleor Vujo antreffen, der gerade ein Interview gibt zu seinen Must-Haves für den Winter. Im TV sieht der irgendwie grösser aus… Fazit des Abends: Auch dieses Jahr war LBD White DER Lichtblick der Opening Night an den Mercedes Benz Fashion Days Zurich. Wir sind gespannt was uns morgen erwartet.
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Ingrid ist Bloggerin bei www.fashionpistols.ch