Sonisphere: Die Metalgötter mochtens hart

Mud, Schlamm, Fango… Die Metal-Jünger verbrachten 2 Tage im (fast)-Dauerregen und knöcheltiefem Schlamm um die Big 4 Metallica, Slayer, Megadeth und Anthrax erstmals auf ein und der selben Bühne zu sehen. Durchhaltewillen wurde belohnt: Das Finale mit Metallica war überirdisch!

Schon am Donnerstag Abend schlug die Hoffnung auf eine Wetterbesserung in eine gesunde “what the fuck”-Stimmung um. Zelt aufstellen, trinken, schlafen, aufstehen, während es einem gemütlich den Kopf zuregnete. Erste Bands kämpften gegen die Sintflut, ein Teil der Fans stapfte wacker übers Feld, während der andere Teil im Festzelt WM schaute und fleissig zum Bier griff.

Am Freitag Morgen gaben bereits einige auf und verliessen das Gelände. Eine vielfach grössere Menge kam aber erst und verwandelte den matschigen Acker in eine 30 Zentimeter tiefe Kloake. Gewöhnungsbedürftig, aber ist man mal drin, ist man ja drin, sozusagen. Die die hard Fans steckten das locker weg und mit Anthrax (die doch schon ziemlich gealtert sind) und Bullet For My Valentine (die die junge Britische Metal-Garde grossartig vertraten) kamen Jonschwil und Gäste in Schwung.

Das erste Highlight waren Slayer um 16 Uhr. Kerry King (Bild) und Tom Araya prügelten ihre Riffs in den sich öffnenden Himmel, und als Dave Mustaine mit Megadeth die Bühne enterten, schien sogar die Sonne. Das spezielle Bühnen-Arrangemen und der enge Fahrplan (zwei Bühnen direkt nebeneinander, back-to-back Spielzeiten) sorgten für Musikgenuss ohne Pause. In Anbetracht der Heavy Metal Legenden, die sich da regelrecht das Mikro in die Hand gaben, rieb sich so mancher nochmal ungläubig die Augen. Kaum Zeit für Wurst und Bier, und schon fauchte Lemmy Kilmister seine Motörhead-Klassiker über den Acker. Drummer Mikkey Dee begeisterte mit Solos und Grimassen die Massen.

Fast schon fehl am Platz waren dann Rise Against, die mit ihrem punkigen Post-Hardcore ganz einfach zu jung und zu wenig Metal waren. Solide Show, aber der Sound schlecht abgestimmt. Den krönenden Abschluss bescherten Metallica. Gewohnt lange (über 2 Stunden) zeigten sich James Hedtfield, Lars Ulrich und Co. äusserst gut gelaunt und liessen die Ostschweizer Bauernlandschaft zu Hits ab ihrer neusten Platte Death Magnetic und alten Klassikern wie Sad But True oder Seek & Destroy erzittern. Danach waren noch Volbeat an der Reihe, während die aufgeweichte Menge langsam von dannen zog und in den Zügen und auf den Strassen eine Schlammspur bis nach Zürich legte.

Der Neuling Sonisphere überzeugte vorallem durch das Programm. Schlicht unschlagbar. Die Organisation schien teilweise unter den wetterlichen Extrembedingungen etwas chaotisch, kämpften doch einige mit der An- und Abreise. Die Fans liessen sich jedoch nicht beeindrucken. Wie titelt das Sonisphere ja nicht umsonst: This is for the hardcore.

Sonisphere Offizielle Homepage

Foto: Sonisphere Switzerland facebook official

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.