Justin Timberlake: “Ich hab nur wenige Freunde.”

Macht nicht "nie wieder Musik," aber zur Zeit Filme. Justin Timberlake.

Justin Timberlake spielt in David Finchers Überraschungshit “The Social Network” den Napster Co-Gründer Sean Parker, der dem Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg ordentlich Dampf macht. usgang.ch traf Justin (aaaaaah!) und sprach über Facebook, Bräute und Musikpiraten.

Justin, es gibt unter deinem Namen fast 300 Profile von dir auf Facebook. Kein einziges ist von dir.
Ja, von mir gibt’s keins. Das ist ein bisschen weird. Sag allen, sie sollen diesen Menschen nicht “followen” – das bin nicht ich!

Warum bist du nicht auf Facebook?
Das ist einfach nichts für mich. Ich würd mich langweilen, bevor ich überhaupt kapieren würd, wie das alles funktioniert. Und ich hab nicht wirklich viele Freunde!

WHAT!?
Versteh mich nicht falsch, ich mag es, einen kleinen Freundeskreis zu haben. Leute die mich kennen, seit ich klein bin. Diese Leute kennen die schlechteste Version von mir. Facebook-Friends sind ja etwas anderes. Jeder versucht sich so super darzustellen. Meine Freunde sind Menschen, die an meiner Seite bleiben, bis ich alt und grau bin. Wobei, schau mal, ich krieg schon graue Haare! (lacht)

Ich auch. Das ist hot. Also keine Facebook-Flirts mit dir?
Für mich persönlich ist es viel mehr Wert, für ein Dinner in ein Restaurant zu fahren und mit dem Gegenüber zu reden. Ehrlich, ich habe sehr wenige Möglichkeiten, mit jemandem alleine zu sein und in intimem Rahmen zu sprechen, oder ins Kino oder zum Baseball-Spiel zu gehen. Für mich hat das einen sehr hohen Wert, den mir Facebook nicht bietet.

Die "Social Network" Stars: Justin Timberlake, Andrew Garfield, Jesse Eisenberg (v.l.)

In “The Social Network” spielst du Napster-Gründer Sean Parker. Ziemlich ironisch, dich als Multi-Platin Popstar als eine Figur zu sehen, die im Film sagt, sie hätte die Musikindustrie gekillt.

Ich weiss, was du meinst. Aber, erstens: Für mich ist Sean Parker nicht “Napster.” Er ist ein junger Unternehmer, der viele Dinge losgetreten hat. Er könnte auch die Stahlindustrie revolutionert haben. Und zweitens, das interessante an seinem Charakter sind für mich seine Motive, warum er Napster gegründet hatte. Und das war in erster Linie, ein bestimmtes Mädchen zu beeindrucken. Das ist das wichtige!

Wie bei Zuckerberg und – uns allen – ja auch, stimmt. Kennst du die Situation?
Ich? Neeeeeein…. (lacht)

Und bei dir hats geklappt, mit denn Bräuten!
Ach… (schmunzelt und überlegt) Ich freu mich, dass so viele Leute – auch Jungs by the way – meine Kunst mögen. Aber das hat nicht direkt mit mir zu tun. Ich habe für mein letztes Album (Anm. d. Red. “FutureSex/LoveSounds”) einen Charakter kreiert. Denkst du ich renne in meiner Freizeit in James-Bond-Anzügen rum? Nein! Genauso wie wir den Sound kreieren, kreieren wir die Figur. Ich bin Künstler. Justin Timberlake ist eine Performance, nicht das selbe wie ich als Person. Kennst du Robert Zimmerman? Das ist der Mann hinter Bob Dylan. Bei mir ist das genauso . Die Performance ist geplant – auf der Bühne genau wie im Film.

Mich interessiert jetzt aber doch noch, was du von Sean Parkers Kreation “Napster” und der damit verbundenen Revolution im Musik-Biz hältst.
Wenn ich mit 19 aufs College gegangen wär, hätt ich wohl auch Musik gezogen. Aber glaub mir, diese Antwort ist sehr schwierig für mich, da ich viele Künstler kenne, welche genau deswegen nicht das machen können, was ich mache. Nicht für jeden Songwriter führt eine grosse Show zu einem Deal mit Givenchy und dies zu einem Deal mit Audi. Viele geile Musiker, die früher von der Musik leben konnten, können dies heute nicht mehr. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass Sean Parker und Sean Fanning (Anm. d. Red: die beiden Co-Gründer von Napster) die Musikindustrie gekillt haben. Zwei Jungs in ihren Studentenzimmerchen… Nein, die Musikindustrie muss sich den schwarzen Peter selber zuschieben. Die wussten nicht, wie sie damit umzugehen haben und der Zug ist abgefahren.

Man munkelt ja, dass vor lauter Film mit der Musik aufhören willst…
(schiesst rein) …ich hab das nie gesagt! Hör mal, das ist was ich sagte: Ich kann nicht Musik und parallel Filme machen, so dass ich damit zufrieden bin. Ich habe mein Songmaterial etwas zur Seite gelegt, da ich zur Zeit Filme mache. Ich kann eben nicht zwei Dinge gleichzeitig machen (lacht). Aber mit Musik aufhören? Das würde mich elend traurig machen!

Trailer: The Social Network (ab 7. Oktober im Kino)

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Offizielle Filmseite: 500millionenfreunde.de

Photos: Andreas Rohrer/usgang.ch

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