Komplex 457 – Der Lichtblick im dunklen Altstetter Nachtleben

Ich kannte weder das Jail, noch war ich jemals im Fame. Trotzdem, als ich die Baustelle „Komplex 457“ letzten Montag betrat, staunte ich nicht schlecht wie gross  und vor allem wie viel Potenzial in solch einem alten Industriebau stecken kann– „Es ist eben ein Komplex“ erklärte mir Marion Meier,  die Eventverantwortliche der neuen hellen Stelle des noch dunklen Altstetter Nachtlebens. An der Hohlstrasse 457 eröffnet diesen Samstag ein neuer Kulturschauplatz.

„Komplex 457 wird ein Fassungsvermögen von über 2000 Besuchern aufweisen, wobei man die Haupthalle in zwei Räume unterteilen kann.  So besteht auch die Möglichkeit neben internationalen Konzerten und Gigs, Vorlesungen oder Firmenanlässe im Gebäude durchzuführen“, so Marion Meier.

Im vorderen Bereich des Komplex befindet sich ein gemütliches Foyer mit Bar, um sich entweder den ganzen Abend mit oder ohne Freunden und/oder Alkohol zu vergnügen oder sich einfach nur einen kurzen spritzigen Aperitif zu gönnen. Ob nun aus Genuss oder aus purem Suchtdrang (wie es bei meiner Wenigkeit der Fall ist) lädt ein heimeliges Fumoir zum Rauchen ein. Die Raucherzone erinnert wohl eher an eine warme Stube zu Hause als an ein konventionelles miefiges und enges Stehfumoir wie in anderen Zürcher Klublandschaften.

Was die Atmosphäre im Haupttrakt betrifft, könnte man meinen, dass bei Nacht die Räumlichkeiten durch den schwarz-violetten Anstrich und den dunklen Parkettboden bedrückend wirken. Fail. Mit der richtigen Beleichtung und dem gewissen Fachwissen an „How to lighten up a room“, gibt es genau das richtige Melange zwischen häuslicher Gemütlichkeit und Allerwelts Schuppen. So wie die unteren Räume entspricht auch die Galerie im Obergeschoss dem gleichen retro-modernen Ausschmückungskonzept. Durch die Tapete aus den 70ern und die teils freigelegten Backsteinwände des alten Industriegebäudes wird man sowohl an Vergangenes wie Zukünftiges erinnert.

Mein Highlight – die zahlreichen Toiletten. Hört sich wohl ein wenig grotesk an. Doch jede Frau weiss, von was ich spreche. Ein Hoffnungsschimmer in der düsteren Welt der WC-Schlangen. Auch Männer können aufatmen. Zumindest pipen wir jetzt nicht mehr bei eurem stillen Örtchen. Nein, jetzt im ernst. Die Toiletten sind wahrhaftig goldig. Mosaiksteine zieren das Waschbecken in Gold bei Frau und Silber bei Mann. So wie es sich gehört. (Scherz)

Nun gut. Zusammenfassend kann man folgendes sagen: Es gibt sowohl was für Normale als auch Extremisten. Trinker und Trockene. Raucher und Nichtraucher. Kulturfreaks und Banausen. Konzertliebhaber und Partylöwen. Chef und Mitarbeiter. Autor und Leser. Und sogar für Fastfoodjunkies oder Feinschmecker sind die Türen geöffnet. Vom komplexeigenen Imbiss bis zum Feinschmeckerrestaurant neben an – hungern muss der Mensch auf keinen Fall.

Fakt ist: Das Komplex 457 an der Hohlstrasse 457 hat sich in den letzten Monaten zu einem Gebäude wahrer Kunst und Leidenschaft entwickelt und ist alles andere als hohl.

Für alle die das Ganze einfach mal selbst betrachten und beurteilen möchten – kommt vorbei am Big Opening diesen Samstag um 23.00 Uhr und seid Teil einer komplexen Sache – gratis!

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