Tinie Tempah live im Kaufleuten!

Der erst 21jährige Londoner sorgte 2010 für Furore wie kein anderer Newcomer von der Insel und performte zuletzt als Support Act von Rihanna auf Ihrer Grossbritannien-Tour. Den Machern der Chic-Party ist es gelungen, ihn für einen Auftritt im verhältnismässig beschaulichen Kaufleuten zu engagieren.

“Nun fahre ich am Bus vorbei, auf den ich früher gerannt bin” – gemessen an Statements amerikanischer Berufkollegen zu ihrem plötzlichen Erfolg klingt Tinie Tempah’s Antwort relativ bescheiden. Vielleicht hatte der Jungspund aber auch einfach noch keine Zeit, abzuheben, denn der Erfolg kam praktisch über Nacht. Nach einigen Jahren in der Underground-Szene der Metropole Englands schoss er im Frühling mit “Pass Out” aus dem Nichts ganz nach vorne in die UK-Charts, und nur ein halbes Jahr später räumte Tinie an den renommierten MOBO-Awards gleich zwei Preise ab, einen davon in der Kategorie “Best Newcomer”.

Daumen hoch: 2010 war das Jahr das Londoners

Ganz überraschend ist sein Siegeszug allerdings nicht: der kleine Südlondoner macht Musik aus Leidenschaft und überschreitet auf seinem ersten Longplayer “Disc-Overy”, der kürzlich in die Läden kam, gekonnt Grenzen. Während seine ersten zwei Top-Hits die für das Grime-Genre typischen Einflüsse aus amerikanischem HipHop und Drum’n’Bass enthalten, sind seine Kollaborationen mit Ellie Goulding und vor allem mit der Swedish House Mafia (“Miami to Ibiza”) wiederum eher im elektronischen Mainstream-Terrain anzusiedeln. Nach diesem Mut zur Innovation kann man dieser Tage (vor allem US-Markt) lange suchen. Der Meinung scheinen auch jene Leute zu sein, die ihn beim renommierten Parlophone-Label an Land gezogen haben, das schon Künstler wie die Beatles und Radiohead unter Vertrag hatte. Ausserdem scheint Patrik Okogwu jr., den selbst seine Mutter längst bei seinem Bühnennamen nennt, mal ganz nebenbei den erwähnten Grime-Sound auf dem europäischen Festland salonfähig zu machen, was selbst Wiley und Dizzee Rascal bisher nicht gänzlich gelang.

Daher erstaunt es fast ein Bisschen, dass ein solcher Hype-Act für einen Gig im Rahmen der “Chic” am Freitag nach Zürich kommt. Zu verdanken dürfte dies den guten Kontakten der Organisatoren in die Londoner Szene sein. Andererseits spricht auch dieser Auftritt für die Bescheidenheit Tinie Tempah’s. Und wenn er dann noch so knuddelige Sachen sagt wie “American rappers have their guns; British rappers love their mums” ist die Hoffnung berechtigt, dass er auf dem Boden ist – und bleibt.

Alle Infos zur Chic mit Tinie Tempah gibts hier!

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